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Lauterbach wirft Bundesregierung Untätigkeit angesichts steigender Inzidenzen vor

Archivmeldung vom 22.07.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.07.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Karl Lauterbach (2009)
Karl Lauterbach (2009)

Foto: A.Savin
Lizenz: FAL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach wirft der Bundesregierung Untätigkeit angesichts der ansteigenden Inzidenzen vor. Dahinter stecke die Strategie, deutlich zu machen, dass steigende Inzidenzen nicht mehr zu höheren Todeszahlen führten. "Das halte ich aber für gefährlich", sagte Lauterbach dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe).

"Untersuchungen haben gezeigt, dass 10 bis 15 Prozent der Erkrankten, auch wenn sie nicht schwer erkranken, unter Langzeitschäden leiden und vielleicht nicht wieder komplett genesen, weil Herz, Nieren, Lunge und Gehirn angegriffen wurden", berichtete der SPD-Politiker. Dieses Risiko bestehe auch bei Kindern und Jugendlichen. "Wir dürfen jetzt nicht riskieren, dass eine ganze Generation mit den Folgen von LongCovid zu kämpfen hat, wenn wir sehr hohe Inzidenzen zulassen.

"Lauterbach setzt darauf, dass künftig mehr Kinder und Jugendliche geimpft werden. "Als Wissenschaftler hoffe ich, dass die Ständige Impfkommission ihre Position noch ändert und Impfungen für Kinder ab 12 Jahren empfiehlt", sagte der SPD-Politiker. Ohne die Impfung von Kindern und Jugendlichen und bei der hohen Zahl ungeimpfter Erwachsener würden die "Inzidenzen nach dem Sommer schnell wieder eine satte dreistellige Höhe erreichen", warnte Lauterbach. Es sei "schwierig, wenn ein Teil der Politik jetzt wegen des beginnenden Bundestagswahlkampfs trotz steigender Fallzahlen schweigt und so tut, als ob man die Pandemie im Griff habe". Der SPD-Gesundheitsexperte erläuterte, in Hamburg seien bereits 25 Prozent alles Neuinfizierten Urlaubsrückkehrer. "Wir brauchen jetzt auch in NRW strenge Regeln für Urlaubsrückkehrer. Urlauber, auch wenn sie mit dem Auto unterwegs sind, müssen nach der Rückkehr getestet werden", forderte Lauterbnach. Die sei "unbequem, aber wichtig". Eine schnelle Kontrolle des Impfausweises von Heimkehrern sei möglich.

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)

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