Magazin: Bundeswehrverband kritisiert von der Leyens Kita-Politik
Archivmeldung vom 26.05.2014
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDer Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbands André Wüstner ist unzufrieden mit der Arbeit von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU). "Es geht nicht nur um Kitas", sagte Wüstner im Interview des Nachrichtenmagazins "Focus". "Ich erwarte, dass sie nicht nur die weichen Themen anspricht." Es gebe auch noch das "scharfe Ende" des Berufs.
"Soldat zu sein, ist kein Job wie jeder andere - Tod und Verwundung sind ein Teil davon", so Wüstner. "Ich finde es unverantwortlich, dass die Diskussion auf diese Aspekte verkürzt wird." Beim Thema Drohnen erwartet Wüstner "spätestens im Sommer eine Positionierung der Ministerin. Will sie bewaffnete Drohnen beschaffen oder nicht?"
Wüstner forderte zudem, den Etat des Verteidigungsministeriums um zehn Prozent aufzustocken: "Mittelfristig muss der Verteidigungsetat von gut 32 auf 35 Milliarden Euro steigen", sagte er "Focus". Viele Fachpolitiker sähen das ähnlich. "Wenn allen in der Nato klar gewesen wäre, dass es praktisch jederzeit zu Entwicklungen wie denen in der Ukraine kommen kann, hätte niemand die Streitkräfte so stark reduziert." Jetzt gebe es Nachholbedarf.
Wüstner zufolge müssen das Berufsbild des Soldaten und die Erfolge der Bundeswehr besser kommuniziert werden. "Wenn die Bundeswehr insgesamt kein attraktiver und vor allem konkurrenzfähiger Arbeitgeber wird, haben wir 2020 einfach keine Soldaten mehr", sagte er dem "Focus".
Angesichts der Nachwuchssorgen hält Wüstner den Einsatz von EU-Ausländern bei der Bundeswehr für denkbar. "Vielleicht werden wir in den kommenden Jahren sogar darüber nachdenken müssen, die Streitkräfte für EU-Bürger zu öffnen", sagte der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes.
Quelle: dts Nachrichtenagentur