US-Raketen-Stationierungen: Lang kritisiert Kommunikation von Scholz
Archivmeldung vom 31.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićGrünen-Chefin Ricarda Lang sieht Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in der Pflicht, die Unterstützung der Bevölkerung für die Stationierung von US-Waffen in Deutschland zu gewinnen.
"Es wäre gut gewesen, wenn Olaf Scholz als Bundeskanzler die Chance
genutzt hätte, diese Entscheidung transparent der Bevölkerung zu
kommunizieren und die Beweggründe offenzulegen", sagte Lang am Mittwoch
den Sendern RTL und ntv. Viele Menschen würden sich angesichts der
Weltlage Sorgen darüber machen, ob man auch in Zukunft in einem
friedlichen Europa lebe.
Angesichts der neuen Bedrohungslage in
Europa wollen die USA ab 2026 Marschflugkörper und Raketen mit größerer
Reichweite in Deutschland stationieren. Diese Entscheidung findet laut
einer Umfrage für RTL und ntv nur eine Minderheit der Befragten (45
Prozent) richtig. Dem müsse man mit offener Kommunikation
entgegentreten, so Lang: "Wir als Grüne sind eine Friedenspartei und wir
werden das auch immer bleiben. Dabei ist aber für uns klar: Frieden
darf nicht bedeuten, dass sich ein Aggressor einfach durchsetzt, die
Friedensordnung angreift und damit durchkommt." Man müsse denen
entgegentreten, die dies angreifen würden. "Ich will hier mal Sahra
Wagenknecht nennen", so die Grünen-Politikerin.
Zuletzt hatten
Stimmen aus der Politik gefordert, dass eine solche Entscheidung auch im
Bundestag diskutiert werden müsse. Lang zeigte sich hierfür offen: "Ich
fände es sinnvoll, eine gesellschaftliche und politisch stärkere
Debatte darüber zu führen." Auch über die Frage von Abrüstung,
Rüstungskontrolle und Verteidigungsfähigkeit müsse man diskutieren. "In
dieser Zeit ist es wichtig, die Debatte über Frieden nicht denen zu
überlassen, die es eigentlich nur als Schlagwort für Unfreiheit
benutzen", so Lang.
Quelle: dts Nachrichtenagentur