Union kritisiert Lauterbachs "Gesundes-Herz-Gesetz" scharf
Archivmeldung vom 28.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Union hat das "Gesunde-Herz-Gesetz" von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zur Bekämpfung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen massiv kritisiert und einen Stopp des Gesetzes im Bundestag gefordert. Lauterbach begebe sich mit dem Gesetz, das am Mittwoch vom Kabinett beschlossen werden soll, auf einen medizinisch höchst fragwürdigen Weg, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Tino Sorge (CDU), dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Kinder über Jahre hinweg mit Medikamenten zu behandeln, macht die
Ausnahme zur Regel", beklagte er. Die Folgen für Kinder und Jugendliche
wären "völlig unberechenbar", sagte Sorge. "Zentralen Bestandteilen
dieses Gesetzes mangelt es an wissenschaftlicher Fundierung. Im so
wichtigen Bereich der Herzgesundheit ist das besonders fahrlässig."
Lauterbachs
Ansatz sei "Pillen statt Prävention, Statine statt Sport", kritisierte
der Unionspolitiker. "Kindern en masse Statine zu verabreichen, ist ein
hilfloser Ansatz, frei nach dem Motto 'Viel hilft viel'". Damit führe
Minister Lauterbach Kinder an eine lebenslange Einnahme von Medikamenten
heran.
Das individuelle Gesundheitsbewusstsein zu stärken und
tatsächliche Krankheitsursachen zu bekämpfen, werde völlig
vernachlässigt, so Sorge. Vielmehr werfe der Minister bewährte
Prinzipien der Prävention über Bord. "Viel wichtiger als die massenhafte
Verordnung von Tabletten wäre, die Prävention im Vorfeld zu stärken -
durch gesündere Verpflegung, mehr Sport- und Bewegungsangebote und
bessere Aufklärung in Schulen, Kitas und für Eltern", forderte der
Gesundheitspolitiker.
Das Gesetz soll am Mittwoch vom
Bundeskabinett beschlossen und danach von Lauterbach der Öffentlichkeit
vorgestellt werden. "Der Bundestag muss das Gesetz in dieser Form
stoppen", forderte Sorge. Die Union setze sich für umfassende Maßnahmen
zur Herzgesundheit ein, die sich aber nicht auf fragwürdige
medikamentöse Ansätze beschränken dürften.
Quelle: dts Nachrichtenagentur