Groschek rechnet mit "überzeugender Mehrheit" für GroKo-Gespräche
Archivmeldung vom 19.01.2018
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Freigeschaltet durch André OttNordrhein-Westfalens SPD-Landeschef Michael Groschek rechnet damit, dass der SPD-Sonderparteitag in Bonn für die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen mit der Union votiert. "Eine überzeugte Mehrheit wird Ja zu Koalitionsverhandlungen sagen", sagte Groschek der "Welt". Es gebe "bei einigen eine ganz grundsätzliche politische Abneigung gegen eine Große Koalition, aber durch die Diskussionen ist auch die Nachdenklichkeit bei vielen in unserer Partei gestiegen".
Der Vorsitzende des mitgliederstärksten SPD-Landesverbandes warnte davor, eine Große Koalition grundsätzlich schlechtzureden. "Weil monokausale Erklärungen oft am nachhaltigsten sind, gilt die Große Koalition als Projektionsfläche für alles Leid, was die Sozialdemokratie empfindet. Die Froße Koalition ist vielleicht an manchem Leid schuld, aber nicht an allem", sagte Groschek. Falls es zu Koalitionsverhandlungen kommt, kündigt er einen "harten" Verhandlungskurs an.
"Verhandlungen sind dazu da, Spielräume zu erweitern. Das Sondierungspapier wird mit Sicherheit nicht der Koalitionsvertrag sein", so Groschek. Als Alternative zu Koalitionsverhandlungen sieht der SPD-Landeschef Neuwahlen. Eine Minderheitsregierung mit Angela Merkel und der Union werde es nicht geben. "Die Alternative zu einer Großen Koalition wären also Neuwahlen. Die muss man nicht fürchten, man sollte Neuwahlen aber auch nicht fahrlässig herbeizuführen", so Groschek.
Quelle: dts Nachrichtenagentur