NRW und Bayern wollen Pflicht zur Vorsorgeuntersuchung
Archivmeldung vom 02.11.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlIn der Debatte um ein Frühwarnsystem zum Schutz von Kindern drängen nun mehrere Bundesländer auf die Einführung verpflichtender Vorsorgeuntersuchungen. Neben Hessen befürworten im Gegensatz zu Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen auch die Familienminister von Nordrhein-Westfalen (NRW) und Bayern die Idee obligatorischer Vorsorgeuntersuchungen.
"Die Richtung stimmt", sagte
NRW-Familienminister Armin Laschet (CDU) dem in Berlin erscheinenden
Tagesspiegel (Ausgabe vom Freitag). Zwar müssten noch rechtliche
Fragen geklärt werden, generell gelte aber: "Alle Ansätze, die
Frühuntersuchungen verbindlicher machen, sind vernünftig." Bayerns
Familienministerin Christa Stewens (CSU) sagte dem Tagesspiegel, die
Früherkennungsuntersuchungen seien "durchaus eine Chance, gerade lang
anhaltende Vernachlässigung und Verwahrlosung zu einem früheren
Zeitpunkt aufzudecken". Die Politikerin warnte: "Diese Möglichkeit
sollten wir uns nicht leichtfertig vergeben."
Stewens kündigte an, Bayern wolle auch mit finanziellen Sanktionen die Teilnahme an den Vorsorgeuntersuchungen U6 und U7 sichern. Bei der geplanten Reform des Landeserziehungsgeldes solle diese Leistung an die Wahrnehmung der Arzttermine gekoppelt werden. "Eltern, die einen solchen Termin nicht wahrnehmen, müssen mit einer Kürzung des Landeserziehungsgeldes rechnen", sagte die Ministerin.
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel