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Öffentliche Schulden im 1. Quartal 2022 bei Bund und der Länder gesunken, die der Gemeinden dagegen gestiegen

Archivmeldung vom 29.06.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.06.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Statistisches Bundesamt

Der Öffentliche Gesamthaushalt (Bund, Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände sowie Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte) war beim nicht-öffentlichen Bereich zum 1. Quartal 2022 mit 2 318,9 Milliarden Euro verschuldet. Zum nicht-öffentlichen Bereich gehören Kreditinstitute sowie der sonstige inländische und ausländische Bereich, zum Beispiel private Unternehmen im In- und Ausland.

Gegenüber dem Jahresende 2021 sank die öffentliche Verschuldung um 992 Millionen Euro, was insbesondere beim Bund, aber auch bei einigen Ländern darauf zurückzuführen ist, dass sich die Schulden der Extrahaushalte verringert haben. Gegenüber dem 1. Quartal 2021 nahm die Verschuldung im 1. Quartal 2022 um 5,1 % oder 113,4 Milliarden Euro zu.

Schulden des Bundes sinken um 1,6 Milliarden Euro gegenüber dem Jahresende 2021

Der Bund verringerte seine Schulden im 1. Quartal 2022 gegenüber dem Jahresende 2021 um 0,1 % beziehungsweise 1,6 Milliarden Euro auf 1 546,9 Milliarden Euro. Gegenüber dem 1. Quartal 2021 nahm die Verschuldung des Bundes im 1. Quartal 2022 um 8,1 % beziehungsweise 115,3 Milliarden Euro zu.

Schulden der Länder um 1,5 Milliarden Euro niedriger als zum Jahresende 2021

Die Länder waren im 1. Quartal 2022 mit 636,7 Milliarden Euro verschuldet, das waren 0,2 % oder 1,5 Milliarden Euro weniger als Ende 2021. Auch gegenüber dem 1. Quartal 2021 verzeichneten die Länder einen Schuldenrückgang um 3,2 Milliarden Euro beziehungsweise 0,5 %.

Die höchsten prozentualen Anstiege gegenüber dem Jahresende 2021 wiesen Rheinland-Pfalz (+4,6 %) und Nordrhein-Westfalen (+4,0 %) auf. In beiden Ländern ergab sich der Anstieg der Schulden aus einer höheren Emission von Wertpapieren. In Nordrhein-Westfalen werden die Erlöse der Wertpapiere für Tilgungen im weiteren Jahresverlauf vorgehalten. Hintergrund der höheren Emissionstätigkeit in Rheinland-Pfalz war die Sicherung günstiger Zinskonditionen im Zusammenhang mit den absehbaren Zinserhöhungstendenzen am Markt.

Die stärksten prozentualen Schuldenrückgänge verzeichneten Bremen (-17,8 %) und Sachsen (-11,7 %). In Bremen beruht der Rückgang vor allem auf den gegenüber dem Jahresende 2021 geringeren Schuldenaufnahmen für die Bereitstellung von Barsicherheiten für Derivatgeschäfte, während in Sachsen bestehende Kassenkredite getilgt wurden. In Hessen sank die Verschuldung um 3,4 %, dieser Rückgang ist besonders auf eine Änderung des Berichtskreises zurückzuführen.

Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände steigen um 2,2 Milliarden Euro

Im Gegensatz zu Bund und Länder nahm die Verschuldung der Gemeinden und Gemeindeverbände dagegen zu. Die Schulden stiegen zum 1. Quartal 2022 gegenüber dem Jahresende 2021 um 1,6 % beziehungsweise 2,2 Milliarden Euro auf 135,3 Milliarden Euro an. Gegenüber dem 1. Quartal 2021 erhöhte sich der Schuldenstand im 1. Quartal 2022 um 1,0 % beziehungsweise 1,3 Milliarden Euro.

Den höchsten prozentualen Schuldenanstieg gegenüber dem Jahresende 2021 wiesen die Gemeinden und Gemeindeverbände in Niedersachsen mit 6,3 % nach, gefolgt von Bayern (+4,0 %) und Baden-Württemberg (+3,1 %). Die stärksten prozentualen Rückgänge gab es in Schleswig-Holstein (-2,9 %) und in Thüringen (-1,1 %).

Bei der Sozialversicherung gab es im 1. Quartal 2022 keine Veränderung gegenüber dem 4. Quartal 2021. Die Sozialversicherung war jeweils mit 41 Millionen Euro verschuldet.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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