FDP-Verteidigungsexpertin für gleichberechtigte Wehrpflicht

FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann spricht sich dafür aus, Frauen und Männer im Falle einer Wehrpflicht gleichberechtigt zu behandeln. "Ich bin für Gleichberechtigung", sagte sie dem "Tagesspiegel".
Die FDP-Politikerin hob hervor: "Die Frauen in der Bundeswehr, im
Schnitt 15 Prozent, machen einen mega Job. Also, warum nicht?"
Strack-Zimmermann räumte allerdings ein: "Die Wehrpflicht, so wie wir
sie kannten, die sehe ich nicht wiederkommen." Dafür fehlten Kasernen,
Ausbilder und Material. "Wir werden die Reserve deutlich stärken
müssen", sagte die Verteidigungspolitikerin.
Gleichzeitig sprach
sie sich mit Blick auf atomare Abschreckung für eine europäische
Partnerschaft aus: "Deutschland wird keine atomaren Waffen herstellen,
wird auch keine Atommacht werden. Wir können es nur in Partnerschaft in
Europa machen." Aus strategischer Sicht ergebe es auch für die USA Sinn,
Atomraketen in Europa stationiert zu lassen. "Aber man muss sich damit
beschäftigen. Momentan könnte Frankreich Deutschland schützen, aber das
Baltikum schon nicht mehr."
Strack-Zimmermann erklärte: "Ich habe
das Thema immer bewusst als öffentliche Debatte gemieden. Uns sollte im
Klaren sein, dass das eine reine Abschreckungswaffe sein muss. Und
jeder, der glaubt, als Atommacht solche Waffen einsetzen zu können, wird
den ganzen Globus und damit auch sich selbst in Flammen setzen."
Die
Liberale kritisierte US-Präsident Donald Trump scharf. Dem
"Tagesspiegel" sagte die Verteidigungspolitikerin: "Ich würde Trump, der
demokratisch gewählt wurde, nicht als lupenreinen Demokraten
bezeichnen."
Die Vorsitzende des EU-Verteidigungsausschusses
erklärte, sie glaube, dass Trump mit seinem Verhalten in vielen Teilen
der Welt "komplett auf Unverständnis gestoßen ist". "Aber es wird auch
eine Menge Amerikaner geben, die sein Verhalten als unangenehm erachten,
als peinlich", sagte Strack-Zimmermann. "Die werden sich jedoch nicht
äußern, weil Trump gerade dabei ist, etwas Beängstigendes zu tun,
nämlich demokratische Prozesse abzuwürgen. In den USA herrscht
inzwischen ein System der Angst."
Quelle: dts Nachrichtenagentur