FDP-Politikerin Teuteberg gegen AfD-Verbotsverfahren
Die FDP-Innenpolitikerin Linda Teuteberg sieht die AfD-Verbotsdebatte im Bundestag kritisch. "Ich halte den aktuellen Vorstoß für ein Parteiverbotsverfahren für politisch unklug und juristisch riskant", sagte sie der "Rheinischen Post".
"Die Demokratie darf sich ihren Schneid nicht abkaufen lassen, indem sie
angesichts ihrer Verächter zum schärfsten und zweischneidigen Schwert
des Parteiverbots greift. Die AfD muss endlich ernsthaft politisch
gestellt werden. Ansonsten schenkt man ihr eine weitere Opfererzählung
für den Bundestagswahlkampf."
Teuteberg hob hervor: "Die AfD gibt
oft einfache, aber falsche Antworten und das sollten wir ihr mit einer
Verbotsdebatte nicht gleichtun. Ein Parteienverbot ist kein normales
Regelinstrument, sondern als absolute Ultima Ratio vorgesehen. Das ist
nichts für einen schnellen Vorstoß vor einer Bundestagswahl."
Zugleich
warf sie einigen Abgeordneten eine undifferenzierte Haltung vor: "Nicht
alle im Bundestag haben offenbar die Fähigkeit, zu differenzieren, dass
man auch gegen ein Parteiverbotsverfahren sein kann, wenn man die
Gefährlichkeit dieser selbsternannten Alternative für Deutschland
sieht."
Eine fraktionsübergreifende Gruppe aus mehr als hundert
Abgeordneten um CDU-Politiker Marco Wanderwitz plant, in dieser Woche
einen Antrag im Bundestagsplenum beraten lassen, der die Forderung
enthält, ein AfD-Verbotsverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht
einzuleiten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur