Spahn fordert europäische Variante des Robert-Koch-Instituts
Archivmeldung vom 08.03.2020
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Freigeschaltet durch André OttBundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat eine europäische Variante des Robert-Koch-Instituts gefordert. "Die europäische Seuchenbehörde ECDC ist viel zu klein, um Epidemien wie diese vernünftig begleiten zu können", sagte Spahn der "Bild am Sonntag".
Sie müsse einen größeren Etat und mehr Handlungsmöglichkeiten bekommen. "Wir brauchen eine Art europäisches Robert-Koch-Institut." Dafür müsse im nächsten EU-Haushalt Geld zur Verfügung gestellt werden. Für Deutschland will Spahn eine Meldepflicht für alle Corona-Tests einführen. "Bislang müssen nur Tests gemeldet werden, bei denen das Coronavirus gefunden wird", sagte er. "Künftig sollen auch Tests gemeldet werden, bei denen keine Infektion gefunden wird."
Dies helfe, die Lage besser einzuschätzen. Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, geht davon aus, dass Tests im "mittleren fünfstelligen Bereich" durchgeführt wurden. Die Belastungsgrenze sei damit noch lange nicht erreicht. "Wir haben Laborkapazitäten von nahezu 20.000 Tests pro Tag. Da, wo Tests notwendig sind, können wir sie machen", sagte Gassen der "Bild am Sonntag".
Quelle: dts Nachrichtenagentur