Fratzscher fordert Wirtschaft zu mehr Engagement gegen AfD auf
Archivmeldung vom 29.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, hat die Wirtschaft zu einem stärkeren Engagement gegen die AfD aufgefordert. "Wenn Deutschland wirtschaftlich zukunftsfähig werden soll, dann müssen Unternehmer deutlich mehr gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und sich offen und klar gegen die wirtschaftlich höchst schädliche Politik der AfD bekennen", sagte Fratzscher dem "Handelsblatt".
"Zu viele Unternehmen verhalten sich opportunistisch, da sie selbst
AfD-Wähler in der Belegschaft und unter den Kunden haben", kritisierte
der DIW-Chef. Es sei dann aber "heuchlerisch und verlogen", von der
Politik die Lösung des Fachkräfteproblems zu fordern und sich
gleichzeitig gegen Toleranz von Vielfalt und Zuwanderung zu stellen.
Fratzscher
reagierte damit auf Thüringens SPD-Spitzenkandidat für die
Landtagswahl, Georg Maier, der im "Handelsblatt" (Dienstagsausgabe)
Teilen der Wirtschaft eine Unterstützung der AfD vorgeworfen hatte.
Unterstützung
für Maier kam von Colette Boos-John, Thüringer Landesvorsitzende des
Verbandes der Familienunternehmer. Maier habe "richtig erkannt", dass
die AfD "eine massive Gefahr für die Wirtschaft" sei, sagte sie dem
"Handelsblatt".
"Sie bekämpft die dringend benötigte
Fachkräfteeinwanderung und will zugleich alle Mütter von der Arbeit
fernhalten." Außerdem isoliere die AfD das exportintensive Thüringen vom
internationalen Markt. Allerdings trage die SPD als Regierungspartei
eine "Mitverantwortung für den Frust vieler Thüringer, der die AfD so
stark gemacht hat", fügte Boos-John hinzu.
Quelle: dts Nachrichtenagentur