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CDU-Politiker bezeichnet Grünen-Politiker Ströbele als Politclown und senil

Archivmeldung vom 05.12.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.12.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Politiker Jürgen Gehb von der CDU bezeichnete Grünen-Politiker Christian Ströbele als einen Politclown und auch Wirrkopf. Hintergrund für diese Äußerungen ist die Aussage Ströbeles, dass er sich von zu vielen Deutschlandflaggen in Vorgärten genervt fühle.

CDU-Präsidiumsmitglied Philipp Mißfelder sprach am Freitag von einer „Verhöhnung“ des Landessymbols. Ströbeles Äußerungen seien „der Würde des Bundestags nicht angemessen. „Herr Ströbele muss sich fragen, warum er in Deutschland im Parlament sitzt und nicht anderswo.“

Ströbele hatte in einem Interview gesagt, dass ihn eine übermäßige Beflaggung ein wenig „an nationale Überbetonung, an nationalistische Tendenzen“ erinnere. Der Bundestagsabgeordnete aus Kreuzberg bezog sich dabei auf die Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Als Flaggen „überall und in Massen, an Autos, in Gärten und an Balkonen“ zu sehen waren, habe er sich „doch etwas unwohl gefühlt“. Gegen die normale Beflaggung beispielsweise auf dem Reichstagsgebäude habe er indes nichts. Auf die Frage, ob er selbst überhaupt eine Flagge besitze, hatte Ströbele geantwortet: „Nein, eigentlich nicht, aber ich habe mir bei der letzten Fußballeuropameisterschaft in Kreuzberg ein Fähnchen geben lassen, auf dem auf der einen Seite die türkische Flagge ist und auf der anderen Seite die deutschen Farben. Das ist ganz nett.“


Der CDU-Rechtspolitiker Jürgen Gehb sagte der „Passauer neuen Presse“, Ströbele sei ein „Politclown, ein Wirrkopf, bei dem inzwischen noch ein wenig Altersstarrsinn und Senilität hinzu kommen“. Ströbele ist 69 Jahre alt.

Der parlamentarische Geschäftsführer der Grünen, Volker Beck, nannte Gehbs Äußerung seinerseits unverschämt und beleidigend. Sie „entsprechen nicht den Gepflogenheiten des Umgangs der Parlamentarier miteinander“, sagte Beck.

Der CSU-Bundestagsabgeordnete Norbert Geis bezeichnete Ströbeles Äußerungen als „völlig deplaziert“: „Wenn Herr Ströbele ein gebrochenes Verhältnis zu seinem Vaterland hat, muss er das nicht an die große Glocke hängen. Abgeordnete sollten ein respektvolleres Verhältnis zu den Symbolen der deutschen Nation haben“, sagte er.


FDP-Generalsekretär Dirk Niebel sagte, dass Ströbele seiner Meinung nach nicht einmal im eigenen Wahlkreis auf Verständnis stoße. „Wenn sich Herr Ströbele für die deutsche Fahne schämt, versteht ihn kein Türke in seinem Kreuzberger Kiez.“

 

CSU-Generalsekretär Karl-Theodor zu Guttenberg meinte spöttisch: „Es kann einen ja fast das Mitgefühl übermannen bei der Vorstellung, dass Herr Ströbele sich jeden Morgen mit flauem Gefühl in der Magengegend in den Berliner Reichstag zwingen muss, weil oben die Flaggen schwarz-rot-gold wehen – und zwar ohne türkischen Halbmond auf der Rückseite.“ Irgendwann fordere Ströbele „bestimmt noch, dass wir einen Halbmond in unserer Flagge aufnehmen sollen“.

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