DIHK ruft nach direkten Staatshilfen vom Bund
Archivmeldung vom 14.03.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićWirtschaftsvertreter fordern rasche Entscheidungen von der Politik zu neuen Wirtschaftshilfen wegen der Russland-Ukraine-Krise. Es brauche "schnelle und unbürokratische Härtefall-Regelungen", sagte Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), dem "Handelsblatt".
Mit
Blick auf die hohen Energiepreise fordert er: "Deutsche Unternehmen,
die mit diesen enormen Herausforderungen um ihr Überleben kämpfen oder
sich im weltweiten Wettbewerb neu aufstellen müssen, brauchen von den
eigenen Politikern in Berlin und Brüssel dringend Unterstützung." Aber
auch für durch Sanktionen und gestörte Lieferketten belastete
Unternehmen brauche es staatliche Hilfe. Das "Handelsblatt" hatte am
Freitag berichtet, dass die Bundesregierung "unter Hochdruck" an einem
Schutzschirm für die Wirtschaft arbeitet. Der Verband der Chemischen
Industrie (VCI) fordert konkret finanzielle Überbrückungshilfen vom
Bund, "um eine Insolvenzwelle zu vermeiden".
Unternehmen sollten
von den Hilfen profitieren, wenn sie unverschuldet von den steigenden
Energiekosten, den Sanktionen oder Ausfällen in den Lieferketten
betroffen sind. Zudem schlägt der VCI direkte finanzielle Unterstützung
für Unternehmen beim Gas-Einkauf vor. Der Direktor des Instituts der
deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, legt zudem eine "negative
Unternehmenssteuer" nahe, wobei die geleisteten Steuervorauszahlungen
für 2021 reduziert würden. "Das ginge schneller, erforderte keine
Anträge und lange Prüfungen, sondern würde rasch über die Finanzbehörden
abgewickelt werden können", sagte Hüther der Zeitung.
Andere
Ökonomen hingegen stellen die Überlegungen der Bundesregierung infrage.
Oliver Holtemöller, Vizepräsident des Instituts für Wirtschaftsforschung
Halle (IWH), sagte: "Es ist nicht die Aufgabe der Wirtschaftspolitik,
die Unternehmen gegen alle möglichen Risiken zu versichern."
Quelle: dts Nachrichtenagentur