Zunächst wohl keine weiteren Abschiebungen nach Afghanistan
Archivmeldung vom 30.08.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.08.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićNachdem am Morgen zum ersten Mal seit 2021 28 Straftäter nach Afghanistan abgeschoben worden sind, rechnet die Bundesregierung zunächst offenbar nicht damit, dass sich dieses Prozedere in absehbarer Zeit regelmäßig wiederholen wird. "Inwieweit so etwas häufiger passieren kann, muss sich beweisen", sagte ein Regierungssprecher am Freitag in Berlin. Wichtig sei, dass man jetzt dieses Signal gesetzt habe, "auch an mögliche Straftäter oder Menschen, die Straftaten planen, hier in diesem Land."
Mit den Taliban sei unterdessen nicht direkt über die Rückführung
verhandelt worden. Man habe lediglich mit "regionalen Schlüsselmächten"
verhandelt, hieß es. Beteiligt gewesen seien zudem Vermittler aus Katar.
Zu "operativen Einzelheiten" könne man keine Auskünfte geben.
Am
Morgen hatte zunächst der Spiegel berichtet, dass vom Flughafen
Leipzig/Halle ein Charterflugzeug nach Kabul aufgebrochen sei. Mit an
Bord: 28 in Deutschland verurteilte afghanische Staatsangehörige.
Die
Bundesregierung hatte die Rückführung später bestätigt. "Es handelte
sich hierbei um afghanische Staatsangehörige, die sämtlich verurteilte
Straftäter waren, die kein Bleiberecht in Deutschland hatten und gegen
die Ausweisungsverfügungen vorlagen", so die Bundesregierung. "Das
Sicherheitsinteresse Deutschlands überwiegt klar das Schutzinteresse von
Straftätern und Gefährdern."
Quelle: dts Nachrichtenagentur