Lüders fordert Schiedsstelle bei sexueller Belästigung in Parteien
Archivmeldung vom 29.09.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Antidiskriminierungs-Beauftrage des Bundes, Christine Lüders, hat die Parteien aufgefordert, Ombudsleute zu ernennen, die in Fällen sexueller Belästigung einschreiten können.
Mit Blick auf die aktuelle Diskussion in der Berliner CDU sagte Lüders im Kulturradio des rbb, es sei wichtig, dass es neutrale Beschwerdestellen gebe:
"Es muss Anlaufstellen geben, die genau in solchen Situationen versuchen zu vermitteln und frühzeitig Einhalt gebieten. Und, was ganz wichtig ist, die Frauen über ihre Rechte aufklären. Denn [...] sexuelle Belästigung fängt nicht beim Grabschen an, sondern da, wo eine Handlung unerwünscht ist - und das müssen Frauen wissen."
Daher befürworte sie auch nach wie vor eine Frauenquote, betonte Lüders. Das Klima der Zusammenarbeit ändere sich, wenn Frauen anwesend sind:
"Gerade in den mittleren und führenden Positionen, die immer männerdominiert sind, wird der Umgang ganz anders sein: Der Herr, der zum Herren über Frauen spricht, der hat dann noch eine Frau da sitzen. Und der traut sich ganz sicher nicht, dann solche Witze zu machen."
Das ganze Interview sendet das rbb-Kulturradio am Sonntag, d. 02.10.2016 um 17:04 Uhr im Zeitpunkte-Magazin.
Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)