Die CDU will keinen radikalen Bruch mit dem System Merkel
Archivmeldung vom 07.12.2018
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Freigeschaltet durch André OttAuch wenn der kantige und schneidig formulierende Friedrich Merz der Favorit der Basis war und bei den Regionalkonferenzen euphorisch gefeiert wurde, gerade weil er niemals in das System Merkel involviert war und im Gegensatz zu AKK wie Jens Spahn als Mann von außen für einen wirklichen Neuanfang stand, wollten die Delegierten in der Hamburger Messehalle keinen radikalen Bruch, keine abrupte Kehrtwende um 180 Grad, sondern eine eher moderate Kurskorrektur.
Denn lange Zeit war Merkels Strategie, die Union so breit in der Mitte aufzustellen, dass sie wahlweise mit der FDP, der SPD oder neuerdings sogar mit den Grünen regieren kann, überaus erfolgreich. Die Union hatte eine strukturelle Mehrheitsfähigkeit, die SPD wurde, da aller Machtoptionen beraubt, marginalisiert. Fast hätte es 2013 sogar zur absoluten Mehrheit gereicht. Und es war auch nicht die Flüchtlingspolitik selber, sondern der erbitterte Streit zwischen CDU und CSU um die Flüchtlingspolitik, der die Union in den Grundfesten erschütterte.
Quelle: Straubinger Tagblatt (ots)