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Enttäuschung über Elterngeld-Evaluation

Archivmeldung vom 29.10.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Zur heutigen Präsentation des Berichts über die Auswirkungen des Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes sowie über die gegebenenfalls notwendige Weiterentwicklung erklärt Christiane Reckmann, Vorsitzende des Zukunftsforum Familie e.V.:

Der Bericht bestätigt die Richtigkeit der langjährigen Forderung des ZFF nach Einführung eines Elterngeldes. Es war ein Schritt in die Richtung einer nachhaltigen Familienpolitik. Das Elterngeld bietet außerdem einen Anreiz für Väter, sich stärker zu engagieren. Mehr Männer bringen sich zumindest durch eine zweimonatige berufliche Auszeit in die Betreuung des Neugeborenen ein.

Es fehlen im Bericht jedoch in den knapp zwei Jahren nach Einführung deutlich sichtbar gewordene Probleme, die eine Weiterentwicklung des Gesetzes erforderlich machen. So wird der Eltergeldbezug bei gleichzeitiger Teilzeitarbeit beider Elternteile ökonomisch sanktioniert: Teilen sich die Eltern die Betreuung des Kindes partnerschaftlich und reduzieren daher ihre Arbeitszeit parallel, hat dies die Halbierung der Anspruchsdauer für das Elterngeld zur Folge. Dies wird vom ZFF kritisiert und bedarf einer gesetzlichen Nachbesserung.

Die Inanspruchnahme von nur zwei Monaten Baby-Auszeit durch die meisten Väter - fast 90 Prozent der Mütter beanspruchen demgegenüber Elterngeld für volle zwölf Monate - zeigt darüber hinaus, dass die Akzeptanz in den Unternehmen für die Väterbeteiligung noch gering ist. Die Kombination von Elterngeld und Teilzeitarbeit ist vor allem für die Männer attraktiv: Rund 20 Prozent der Väter wählen diese Lösung. Ein zusätzlicher Grund, für mehr Flexibilität in der Teilzeitregelung des Elterngeldes zu sorgen und so die Beteiligungsmöglichkeiten der Väter zu verbessern.

Das ZFF wurde 2002 auf Initiative der Arbeiterwohlfahrt gegründet. Neben Gliederungen der AWO sind dort unter anderem die Bundesvereinigung der Mütterzentren, der Progressive Eltern- und Erzieherverband (PEVNW) und die Bundesarbeitsgemeinschaft der Elterninitiativkindergärten organisiert.

Quelle: Zukunftsforum Familie e.V

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