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Fatos Topaç (Grüne) Pflegeexpertin kritisiert Berliner Gesundheitsverwaltung

Archivmeldung vom 17.03.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.03.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Fatoş Topaç (2017), Archivbild
Fatoş Topaç (2017), Archivbild

Foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

"Die Menschen sind zunehmend verzweifelt", sagt Fatos Topaç, Mitglied der Grünen-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, mit Blick auf die Situation in der häuslichen Pflege in der Hauptstadt im Interview mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "nd.Der Tag".

In ihren Augen versäume es die SPD-geführte Senatsverwaltung für Pflege, Gesundheit und Gleichstellung, sich bei pandemiespezifischen Fragen zu Impfpriorisierung, Teststrategie und Informationspflicht zu positionieren und entscheidende Schritte zur Verbesserung der Lage von Pflegebedürftigen und Pflegenden zu unternehmen. Topaç kritisiert die Antwort der Gesundheitsverwaltung auf eine von ihr gestellte Schriftliche Anfrage zum Umgang mit Covid-19 in der ambulanten Pflege, die "nd" vorliegt, scharf. Unter anderem ignoriere man bei der Verschickung der Impfeinladungen, den Umstand, dass über 14 Prozent der Berliner Senior*innen mit Sprachbarrieren zu kämpfen hätten.

"Die Impfcodes an diese alten Menschen, die mit Sprachbarrieren zu kämpfen haben, werden in 15-seitigen Dokumenten auf Deutsch verschickt", sagt die türkeistämmige Politikerin. Wer hier nicht auf Unterstützung zur Bewältigung dieser bürokratischen Last zurückgreifen kann, komme nicht an die dringend benötigten Informationen heran, moniert Topaç. Man müsse deutlich mehr dafür tun, Angst und Verunsicherung abzubauen. In Berlin leben 80 Prozent der Pflegebedürftigen in ihrer häuslichen Umgebung. Ein Großteil der Versorgung wird von Angehörigen, Nachbar*innen und Freund*innen übernommen. Darüber hinaus werden etwa 30 Prozent der Pflegebedürftigen ergänzend oder ausschließlich von ambulanten Pflegediensten betreut. Zahlen zu Infizierungen bei zu Hause gepflegten und pflegenden Angehörigen hat die Gesundheitsverwaltung keine.

Quelle: nd.DerTag / nd.DieWoche (ots)


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