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Frauen bekommen halb so viel Rente wie Männer

Archivmeldung vom 16.03.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.03.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Rente: Für die meisten soviel das sie gerade nicht verhungern.
Rente: Für die meisten soviel das sie gerade nicht verhungern.

Bild: ESISC / Prnewswire

Frauen in Deutschland erhalten im Alter deutlich weniger Rentenleistungen als Männer. Bei über 65-Jährigen beträgt das durchschnittliche Einkommen von Frauen nur 47 Prozent von dem der Männer. Das geht aus der Antwort des Bundesfamilienministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, über die das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" berichtet.

Nach Ministeriumsangaben bezogen Frauen im Jahr 2015 Alterssicherungsleistungen, wozu neben der gesetzlichen Rente auch Zahlungen aus betrieblicher und privater Vorsorge, von durchschnittlich 814 Euro monatlich. Bei Männern waren es 1.732 Euro. Die Rentenlücke zwischen den Geschlechtern ist in den alten Bundesländern mit 58 Prozent größer als im Osten, wo sie sich 2015 auf 28 Prozent belief. Die Zahlen dürften die Debatten vor dem sogenannten "Equal Pay Day" am Sonntag weiter anheizen. An diesem Tag machen Frauenorganisationen traditionell auf die bestehende Lohnlücke zwischen Männern und Frauen aufmerksam, die nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2017 im bundesweiten Durchschnitt bei 21 Prozent lag.

Überproportional groß ist die Lohnlücke laut Bundesfamilienministerium bei über 40-Jährigen. Frauen unter 25 erhielten 2016 sechs Prozent weniger Lohn als Männer, bei den 25- bis 29-Jährigen waren es neun Prozent. Bei den 40- bis 44-Jährigen betrug der Unterschied 24 Prozent, bei den 45- bis 59-Jährigen 28 Prozent. Darüber hinaus gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern. Mit 24 Prozent war die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern 2016 im Saarland und Bayern am größten. In Niedersachsen und Schleswig-Holstein belief sie sich auf 20 beziehungsweise 17 Prozent. Am geringsten war der Lohnabstand in Sachsen-Anhalt (2 Prozent), Brandenburg (4 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (6 Prozent), Thüringen (9 Prozent) und Sachsen (11 Prozent). Die Grünen fordern von Union und SPD ein Umsteuern. "Die Entgeltlücke muss geschlossen werden", sagte Grünen-Arbeitsmarktexpertin Beate Müller-Gemmeke dem RND. "

Die Bundesregierung muss endlich etwas gegen diese Ungerechtigkeit tun. Sonst schleppen wir diesen Equal Pay Day noch in 100 Jahren mit uns herum." Die volle Wucht der Ungleichheit zwischen den Geschlechtern zeige sich dann nach dem Berufsleben bei der Rente: "Das ist zutiefst ungerecht. Deshalb brauchen wir endlich ein wirksames Entgeltgleichheitsgesetz und gute Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf.".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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