Kramp-Karrenbauer warnt vor Herablassung bei der "Mütterrente"
Archivmeldung vom 16.11.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAnlässlich des Tages der Frauenunion hat Saarlands Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) davor gewarnt, die Mütterrente "lächerlich" zu machen. "Die ablehnenden Stimmen aus der Wirtschaft gegen die Mütterrente verstehe ich nicht. Es geht um die Leistung von 8,5 Millionen Frauen und auch Männern bei der Erziehung von Kindern", sagte Kramp-Karrenbauer der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post". Diese Leistung dürfe nicht "lächerlich" gemacht werden. "Diese Mütter dürfen nicht mit Herablassung behandelt werden."
Die Union werde die Aufstockung der Renten für ältere Frauen umsetzen, sagte Kramp-Karrenbauer. "Der Beitragssatz zur Rente ist so niedrig wie seit Jahren nicht. Es gibt genug Spielraum, einen weiteren Punkt bei der Mütterrente mit insgesamt 6,5 Milliarden Euro zu finanzieren."
"Focus": Mütterrente wird für Beitragszahler teurer als bekannt
Die geplante Mütterrente wird für die Beitragszahler offenbar wesentlich teurer als bisher bekannt. Das ergibt sich dem Nachrichtenmagazin "Focus" zufolge aus einem Passus im Rentenversicherungsbericht der Bundesregierung, der kommende Woche veröffentlicht wird. Darin heißt es: "Die Leistung für Kindererziehung wird auch an Mütter gezahlt, die keine Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung erhalten." Tatsächlich können nach "Focus"-Informationen sogar Beamtinnen, Ärztinnen oder Anwältinnen, die über eigene Versorgungssysteme verfügen und nie eigene Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben, aus der Rentenkasse zusätzliche Leistungen für Kindererziehungszeiten beziehen. Aktuell bekommen den Angaben zufolge 30.683 Menschen eine solche Rente. Diese Zahl werde sich beim Ausbau der Mütterrente stark erhöhen, erfuhr das Magazin aus Regierungskreisen. Voraussetzung der Rente für Kindererziehung sind 60 Beitragsmonate, die bei zwei nach 1992 geborenen Kindern automatisch erfüllt sind.
Quelle: Rheinische Post (ots) / dts Nachrichtenagentur