Klingbeil teilt gegen Gabriel aus
Archivmeldung vom 04.03.2020
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Freigeschaltet durch André OttSPD-Generalsekretär Lars Klingbeil hat Ex-SPD-Chef Sigmar Gabriel kritisiert, der in seinem neuen Buch der Partei Führungsversagen vorgeworfen hatte. "Ganz ehrlich: Ich habe so viel damit zu tun, Dinge zu korrigieren in der SPD, die in den vergangenen Jahren falsch gelaufen sind, dass ich nicht die Zeit habe, mich mit dem neuen Buch von Sigmar Gabriel zu beschäftigen", sagte Klingbeil dem Nachrichtenportal Watson.
Klingbeil sieht nach eigenen Angaben klare Fehler in den vergangenen Bundestagswahlkämpfen der SPD. "Wir sind zweimal hintereinander sehr unvorbereitet in einen Wahlkampf hineingestolpert. Keine klaren Personalentscheidungen, keine klaren strategischen Entscheidungen, keine organisatorischen Aufstellungen", so der Generalsekretär. "Das bedeutet für mich, dass ich jetzt schon anfange, den Wahlkampf zu organisieren. Für eine professionelle Kampagne dürfen wir keinen Tag zu spät anfangen."
Klingbeil lobte dagegen die Zusammenarbeit mit den neuen SPD-Vorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans. "Wir haben eine sehr gute und enge Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Und es ist angenehm, dass wir in den Gremien miteinander diskutieren. Am Montag haben wir sehr lange über Hanau im Parteivorstand gesprochen. Da merke ich: Es tut der Partei gut, sich offen auszutauschen." Die Positionierung der SPD nach Thüringen und nach Hanau werde in der Partei generell sehr positiv angenommen, so Klingbeil. "Das habe ich gemerkt, als ich vergangene Woche im Land unterwegs war. Viele waren positiv auf die Parteispitze zu sprechen. Was in den vergangenen zwei Jahren nicht immer der Fall war."
Quelle: dts Nachrichtenagentur