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Außenminister Gabriel erneuert Kritik an Erdogan

Archivmeldung vom 23.08.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.08.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Sigmar Gabriel Bild: Dirk Vorderstraße, on Flickr CC BY-SA 2.0
Sigmar Gabriel Bild: Dirk Vorderstraße, on Flickr CC BY-SA 2.0

Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) hat seine Kritik am Vorgehen des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan gegen deutsche Staatsbürger erneuert: Kurz vor einem Haftbesuch des deutschen Botschafters bei den inhaftierten Deutschen Deniz Yücel, Mesale Tolu und Peter Steudtner forderte Gabriel deren Freilassung. "Es ist gut, dass unser Botschafter die Drei im Gefängnis besuchen und persönlich mit ihnen sprechen kann, aber Haftbesuche allein lösen noch nichts", sagte Gabriel der "Rheinischen Post" (Dienstagsausgabe).

"Wir wollen, dass es vorangeht, und fordern rechtsstaatliche Verfahren und ihre Freilassung", sagte Gabriel. "Es geht nicht an, dass die drei und die anderen Deutschen in türkischer Haft aus politischen Gründen als Faustpfand der türkischen Regierung herhalten müssen", fügte der Außenminister hinzu. Aus dem Auswärtigen Amt hieß es am Montag, die Besuche fänden in den nächsten Tagen statt.

Auswärtiges Amt weist türkische Kritik an Gabriel zurück

Das Auswärtige Amt hat die massive türkische Kritik an Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) deutlich zurückgewiesen. "Die Äußerungen meines Amtskollegen Ömer Celik über Sigmar Gabriel sind verletzend und inakzeptabel", sagte Staatsminister Michael Roth (SPD) der "Welt".

"So etwas darf sich nicht wiederholen." Angesichts zahlreicher Bewährungsproben, die Deutschland und die Türkei gleichermaßen beträfen, sei es nun "umso wichtiger, vorhandene politische Differenzen im gegenseitigen Respekt auszutragen", sagte Roth. "Unser Umgang sollte von der Achtung des jeweiligen Gegenübers geprägt sein", so der Staatsminister.

Der türkische Europaminister Ömer Celik hatte zuvor Gabriel "Rassismus" vorgeworfen. Gabriel rede wie ein "Rassist" und "Rechtsextremer", schrieb Celik auf Twitter. Zudem beschuldigte er ihn, sich wie Österreichs Außenminister Kurz zu verhalten, der "ein Feind der Flüchtlinge und ein Symbol einer rassistischen Politik" sei.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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