Stiko-Mitglied Terhardt: Politiker schlagen auf uns herum - das entwertet und schadet uns
Archivmeldung vom 30.07.2021
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Ständige Impfkommission (Stiko) wehrt sich gegen wachsenden Druck aus der Politik, ihre Empfehlung für Corona-Schutzimpfungen von Kindern und Jugendlichen zu ändern.
Kommissionsmitglied Martin Terhardt sagte am Freitag im Inforadio vom rbb, solche Forderungen empörten ihn und seien möglicherweise dem Wahlkampf geschuldet. Dadurch werde die Arbeit der Stiko entwertet. Wörtlich sagte Terhardt:
"Wir sind ja schon einiges gewöhnt in den letzten Wochen, dass halt die Politiker auf der Stiko herumschlagen, weil sie das Gefühl haben, sie würde nicht vernünftig oder nicht professionell arbeiten. Das erzürnt uns, das empört uns, das entwertet uns und das schadet dem Vertrauen der Ständigen Impfkommission, und das finde ich einen groben Fehler."
Terhardt stellte eine neue Bewertung der Stiko in einigen Wochen in Aussicht. Bisher sei die Datenlage aber noch nicht ausreichend, um eine Corona-Schutzimpfung für die 12- bis 16-Jährigen allgemein zu empfehlen.
Das Interview können Sie hier nachhören: Druck auf die Ständige Impfkommission wächst | Inforadio
Quelle: rbb - Rundfunk Berlin-Brandenburg (ots)