Birthler für Stasi-Überprüfung der neuen Bundestagsabgeordneten
Archivmeldung vom 23.09.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach der Bundestagswahl plädiert die Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler, für einen Überprüfung der neugewählten Parlamentarier auf eine frühere Geheimdiensttätigkeit. "Sie sollten sich diesem freiwilligen Verfahren unterziehen", sagte sie der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung".
Birthler begründete
dies damit, dass "die Öffentlichkeit ein Recht darauf hat zu
erfahren, welche Abgeordneten früher mit dem MfS zusammengearbeitet
haben". Allein in der neu gebildeten Fraktion der Linkspartei.PDS
säßen nach Aktenlage mindestens sieben bereits bekannte IM, so
Birthler. Nicht auszuschließen sei, dass im Rahmen der freiwilligen
Überprüfung neue Fälle bekannt würden. Sie kündigte zugleich an, sich
für eine Novellierung des Stasiunterlagengesetzes stark zu machen.
"Ich plädiere für eine Erweiterung der Zweckbindung auf die
Erforschung der Machtstrukturen der SED", sagte sie. Bislang sei es
so, dass Unterlagen ohne einen eindeutigen Bezug zur Tätigkeit des
MfS nicht herausgegeben werden dürften.
Quelle: Pressemitteilung Mitteldeutsche Zeitung