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Paritätischer will Priorität für Kindergrundsicherung

Archivmeldung vom 01.03.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.03.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband (Der Paritätische)
Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband (Der Paritätische)

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Im Streit um die Finanzierung der Kindergrundsicherung fordert der Paritätische Gesamtverband von Finanzminister Christian Lindner (FDP) eine zeitnahe Lösung. "Wer Kinder in Armut lässt, nimmt ihnen ihre Kindheit und sägt den Ast ab, auf dem wir alle sitzen. Die Kindergrundsicherung muss kommen und sie muss so dimensioniert sein, dass sie auch hilft", sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Ulrich Schneider, dem Fernsehsender "Phoenix" am Dienstag.

Die Argumentation Lindners sorge in vielen Familien für Frustration. "Dafür bringen die Menschen kein Verständnis mehr auf, wenn sie sehen, dass der gleiche Finanzminister gerade eine Steuerreform von 14 Milliarden Euro durchgesetzt hat, wo 70 Prozent der Mittel bei den Besser- und Spitzenverdienern ankommen", so Schneider weiter. Der Finanzminister müsse jetzt die Prioritäten richtig setzen "und das Geld besorgen".

Schneider wandte sich gegen Stimmen, die mutmaßten, das Geld erreiche oft die Kinder gar nicht. "Das stimmt überhaupt nicht. Gerade in armen Familien sparen diese zuerst bei sich selbst, um dem Kind alles zu bieten, was nur möglich ist", sagte der Hauptgeschäftsführer. "Geld ist das Mittel der Wahl, Geld hilft." Wer die Preise in den Supermärkten verfolge und die Schlange bei den Tafeln beobachte, wisse, dass die Familien jetzt schnelle Hilfe benötigten, so Schneider. "Im viertreichsten Land dieser Welt haben wir wieder Armenspeisung aus Lebensmittelspenden. Das darf nicht sein." Gesellschaftliche Ausgrenzung dürfe nicht hingenommen werden. Arme Kinder hätten sehr früh das Gefühl, nicht dazuzugehören. "Das kann nicht gut sein für das Kind, und auch nicht gut für diese Gesellschaft", erklärte Schneider.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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