Schmidt kündigt Prüfung des Fondsmodells für Gesundheitreform an
Archivmeldung vom 15.04.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hat bestätigt, dass die große Koalition auch das umstrittene Fondsmodell für eine Finanzreform des Gesundheitswesens in Betracht zieht. "Zu den Arbeitsaufträgen, die erteilt wurden, gehört auch die Prüfung einer Fondslösung", sagte Schmidt der "Saarbrücker Zeitung".
"Ich bin dafür, zu arbeiten, zu prüfen,
Vorschläge zu unterbreiten. Dann wird in der Koalition entschieden",
erklärte die Ministerin.
Das von Unionsfraktionschef Volker Kauder ins Spiel gebrachte
Fondsmodell ist in der SPD heftig umstritten. Es sieht vor, dass jede
Krankenkasse für jeden Versicherten aus einem zentralen Topf einen
einheitlichen Beitrag erhält. Falls eine Kasse nicht damit auskommt,
muss sie eine zusätzliche Prämie von ihren Mitgliedern erheben.
Kritiker in der SPD sehen darin eine Kopfpauschale durch die
Hintertür, wie sie von der Union favorisiert wird.
Mit einer konkreten Bewertung der Fondslösung hielt sich Schmidt
zurück. "Würde ich jetzt Einzelvorschläge öffentlich unterstützen
oder verwerfen, würde ich mir mein Geschäft selber erschweren". Die
Arbeitsgruppe unter ihrer Leitung müsse unterschiedliche
Vorstellungen bei der Gesundheitsreform zusammen führen. "Daher halte
ich mich aus Fairnessgründen in Einzelfragen jetzt zurück", sagte
Schmidt.
Zugleich skizzierte sie die zentralen Anforderungen an die Reform:
"Jeder muss versichert sein. Jede Kasse muss jeden nehmen. Jeder
zahlt nach seiner Leistungsfähigkeit". Außerdem, so Schmidt, bleibe
die beitragsfreie Mitversicherung von Familienangehörigen erhalten.
"Und es muss einen fairen Wettbewerb aller Kassen um die beste
Versorgung geben", meinte die Ministerin.
Quelle: Pressemitteilung Saarbrücker Zeitung