Regierungsberater dämpft Erwartungen an "Migrationswende"
Archivmeldung vom 10.03.2025
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Migrationsexperte Winfried Kluth hat die Erwartungen an grundlegende Veränderungen in der Migrationspolitik gedämpft. Die von der Union versprochene "Migrationswende" bedeute, "dass man eine andere Grundrichtung einschlagen will", sagte der Vorsitzende des Sachverständigenrats für Integration und Migration (SVR) dem "Handelsblatt".
Dies werde jetzt zwar versucht, der "Wendeversuch" stoße jedoch auf Widerstand, insbesondere der SPD.
Kluth
sieht den neuen Streit mit Sorge und warnt vor erheblichen politischen
Risiken. "Durch enttäuschte Erwartungen wird das Misstrauen in die
liberale Demokratie zunehmen und es den Rechtspopulisten noch leichter
gemacht, an Einfluss zu gewinnen", sagte er. Zugleich äußerte sich Kluth
skeptisch zu Zurückweisungen an den deutschen Grenzen, die er aufgrund
der Grundsätze der europäischen Verwaltungszusammenarbeit für
problematisch hält.
"Danach muss man mit dem betroffenen Staat
zuerst kommunizieren, bevor man Maßnahmen ergreift", sagte er. Dieser
Prozess könne jedoch durch Verwaltungsabkommen vereinfacht werden, und
mit der Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) werde
dies künftig noch leichter.
Quelle: dts Nachrichtenagentur