Bundestagspräsident warnt vor erneuten Schulschließungen
Archivmeldung vom 12.07.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) hat angesichts steigender Corona-Zahlen in Europa vor erneuten Schulschließungen nach den Sommerferien gewarnt. "Kitas, Schulen und Unis zu schließen ist alles andere als harmlos", sagte Schäuble der "Bild am Sonntag".
Die Einschränkungen für die Kinder und Jugendlichen seien massiv. "Natürlich müssen wir in erster Linie verhindern, dass wieder viele Menschen durch das Coronavirus sterben oder schwer erkranken, aber fast gleichwertig sind die individuellen und gesellschaftlichen Folgeschäden durch Corona-Maßnahmen."
Die müsse man stärker in den Blick nehmen. Vor diesem Hintergrund sprach sich Schäuble für die Impfung von Kindern und Jugendlichen aus: "Man sollte Jüngere impfen, wenn sie es wollen. Wenn wir es durch Impfungen der 12- bis 17-Jährigen schaffen, dass wir Einschränkungen im Schulbetrieb vermeiden, dann ist das ein gewichtiges Argument. Und bevor wir riskieren, wieder Schulen schließen zu müssen, bin ich dafür, in geschlossenen Räumen weiter Masken zu tragen. Für mich wäre es entsetzlich, wenn wir wieder zu einem Lockdown kämen, der die Jüngsten trifft."
An die Deutschen appellierte Schäuble, sich weiter vorsichtig zu verhalten: "Ich sehe mit großer Sorge, was im Fußballstadion von Wembley oder in manchen Urlaubsorten los ist. Wer sich unvernünftig verhält und keine Vorsichtsmaßnahmen einhält, setzt uns alle der Gefahr einer vierten Welle aus."
Deshalb warne er davor, es zu übertreiben. Er selbst rufe Bürger immer mal wieder direkt zu vernünftigem Handeln auf, so der Bundestagspräsident. "Wenn ich auf meinen Fahrradtouren mit dem Handbike an so einer Partygruppe vorbeifahre, frage ich die schon, ob sie das gut finden, was sie da machen. Da haben wir alle Verantwortung, selbst mal den Mund aufzumachen", so Schäuble. Dies sei effektiver als Sanktionen. "Man kann nicht alles mit Strafen regeln. Oft wirkt es besser, wenn man die Menschen nett anspricht."
Quelle: dts Nachrichtenagentur