Experten sagen Deutschland lang anhaltenden Aufschwung voraus
Archivmeldung vom 09.06.2017
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Freigeschaltet durch André OttVertreter aus Politik, Finanzwirtschaft sowie führende Wirtschaftsforscher sagen Deutschland einen noch jahrelang anhaltenden Aufschwung mindestens bis 2019 voraus. Das berichtet das Nachrichtenmagazin Focus unter Berufung auf eine aktuelle Umfrage unter neun führenden Experten. "Wir steuern auf den längsten Boom in der bundesdeutschen Geschichte zu", prophezeit etwa Bert Rürup, lange Jahre Vorsitzender der Wirtschaftsweisen der Bundesregierung.
Und Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln, gelangt zu der überraschenden Schlussfolgerung, dass sich die heimische Wirtschaft als zunehmend unbeeindruckt von globalen Krisen, Terrorattacken oder dem Brexit erweist: "Es scheint nahezu, als gäbe es keine konjunkturellen Effekte mehr", sagte er dem Nachrichtenmagazin. Seine Prognose: "Aktuell deutet nichts auf ein Ende des Aufschwungs hin."
Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) ermahnte die Bundesbürger, angesichts dieses erneuten Wirtschaftswunders jetzt nicht abzuheben: "Die größte Gefahr? Unser Erfolg von heute!", erklärte sie in der Umfrage des Magazins. Das Tempo bei Innovationen und Digitalisierung müsse anziehen. "Nur dann werden unsere Unternehmen auch in Zukunft erfolgreich sein", so Zypries. Auch der Präsident der Bundesbank, Jens Weidmann, ist sehr optimistisch.
Das Wachstum werde in diesem und in den nächsten beiden Jahren anhalten "und die Arbeitslosigkeit wird auf Vollbeschäftigungsniveau sinken", sagte Weidmann dem Focus. Allerdings werde in Zukunft die Alterung der deutschen Bevölkerung die Wachstumsaussichten schmälern - "deutlich mehr, als das in anderen Ländern der Fall ist".
An der Umfrage des Nachrichtenmagazins zum neuen deutschen Boom beteiligten sich des Weiteren Isabel Schnabel, Mitglied des Gremiums der Wirtschaftsweisen und Professorin an der Uni Bonn, Carola von Schmettow, Vorstandssprecherin der HSBC-Bank Deutschland, Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin, Peter Bofinger, Mitglied der Wirtschaftsweisen und Professor an der Uni Würzburg, sowie Clemens Frech, Chef der Ratingagentur Fitch in Deutschland.
Quelle: dts Nachrichtenagentur