Gabriel bei Wahlkampfauftritt in Halle ausgepfiffen
Archivmeldung vom 08.09.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittHalle (Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) ist am Freitagnachmittag bei einer Wahlkampfveranstaltung in Halle (Saale) eine Stunde lang von AfD-Anhängern ausgepfiffen worden. Rund 50 bis 100 Personen skandierten während der gesamten Veranstaltung in der Innenstadt nahezu ununterbrochen "Hau ab" und "Volksverräter" und übertönten damit die meiste Zeit die rund 200 bis 300 SPD-Anhänger und Interessierten. Dies zeige, dass Deutschland nicht nur in Bildung, sondern auch in eine bessere Erziehung investieren müsse, so Gabriel.
Ein Protestler wurde in der stark von Polizei geschützten Veranstaltung von Sicherheitsbeamten abgeführt. Als ein Gabriel-Kritiker dem Vize-Kanzler auf die Bühne zurief, dass es sexuelle Übergriffe durch Flüchtlinge gebe, ging dieser darauf ein und sagte, dass dies zwar richtig sei, es aber auch deutsche Täter gebe. "Jeder, der ein solches Verbrechen begeht, muss bestraft werden, wie übrigens auch jeder bestraft werden muss, der ein Asylbewerberheim anzündet".
Pfiffe und Buh-Rufe in bislang selten gesehenem Ausmaß hatte es zuletzt auch vermehrt bei Auftritten der Kanzlerin gegeben, insbesondere bei Veranstaltungen in Ostdeutschland, wo die AfD auf Landesebene mitunter zweitstärkste Kraft ist.
Gabriel war am Freitag nach Halle gekommen, um den dortigen SPD-Direktkandidaten Karamba Diaby zu unterstützen. Der im Senegal geborene Chemiker und Geoökologe sitzt seit 2013 im Bundestag und gilt dort als erster Abgeordnete schwarzafrikanischer Herkunft.
Quelle: dts Nachrichtenagentur