Lindner beklagt "ökoautoritäres" Vorgehen von Klimaschutzaktivisten
Archivmeldung vom 15.01.2020
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Freigeschaltet durch André OttFDP-Chef Christian Lindner sieht in der Klimaschutzbewegung Gefahren für die Demokratie. "Manche Klimaaktivisten träumen ja davon, dass zufällig zusammengesetzte Ökoräte Wahlen und Abstimmungen des Volkes ersetzen. Das ist nicht progressiv, das ist ökoautoritär", sagte Lindner der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
"Bei allem Verständnis für das Anliegen des Protests, dem müssen wir entschieden widersprechen." Er fügte hinzu: "Das muss mit und nicht gegen Rechtsstaat und Demokratie erreicht werden. Und übrigens auch nicht gegen Wohlstand, sonst gehen uns irgendwann die Leute von der Fahne." Klimaschutz sei eine Menschheitsaufgabe. Er sei aber nicht die einzige Aufgabe und für ihn könne auch nicht die freiheitliche Gesellschaftsordnung geopfert werden. Es sei bedauerlich, dass die Sprecherin von Fridays for Future, Luisa Neubauer, das Angebot von Siemens-Chef Joe Kaeser für ein Mandat im Aufsichtsrat von Siemens Energy abgelehnt hat. "Ich hätte es interessant gefunden, wenn sich diese Bewegung auch auf unternehmerischer Ebene mit dem Klimaschutz auseinandersetzen würde." Die Debatte sei aber überreizt und habe sich von der Wahrnehmung Millionen von Menschen abgekoppelt.
Quelle: Rheinische Post (ots)