NRW-Lehrerverband fordert Tests und Lüftungsanlagen
Archivmeldung vom 25.09.2020
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Freigeschaltet durch André OttDas Auslaufen der kostenlosen Corona-Tests für Lehrer zum Beginn der Herbstferien am 9. Oktober sorgt für massive Kritik vonseiten der Beschäftigten.
Der Präsident des nordrhein-westfälischen Lehrerverbands, Andreas Bartsch, sagte der Düsseldorfer "Rheinischen Post": "Ich halte es für falsch, die Testungen jetzt einzustellen. Wir stehen vor der Herbst- und Winterzeit. Neueste Berichte aus der Wissenschaftsgemeinde legen nahe, dass wir gerade im Schulbetrieb mit hohen Fallzahlen rechnen müssen. Das heißt auch, es wird wieder verstärkt zu Schulschließungen kommen."
Man sehe bereits in den aktuellen Hotspots wie Hamm, dass auch Kinder und Jugendliche das Virus weiterverbreiteten, so der Lehrerverbands-Chef. "Das ist ja auch nicht verwunderlich, wenn 30 Kinder über 45 Minuten oder länger auf 50 Quadratmetern mit beschränkter Belüftung zusammen sitzen." Bartsch schilderte, dass Kollegen den Selbstversuch gemacht und günstige CO2-Messgeräte angeschafft hätten. "Schon nach 30 Minuten war der kritische Wert erreicht. Ehe wir nicht Lüftungsgeräte für die Klassenräume angeschafft haben, sollte an der Teststrategie nicht gerüttelt werden."
Bartsch verwies auf den Freistaat Bayern. Dieser habe gerade ein 50 Millionen Euro schweres Programm für die Anschaffung aufgelegt. "Natürlich sind das große Summen, aber die Alternative - Schulschließungen oder eine Ausbreitung des Virus - wären deutlich höher, zumal die Geräte unabhängig von Corona sinnvoll sind", so Bartsch.
Quelle: Rheinische Post (ots)