Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Politik PIK-Forscher: Klimaschutzpaket darf kein "zahnloser Tiger" werden

PIK-Forscher: Klimaschutzpaket darf kein "zahnloser Tiger" werden

Archivmeldung vom 20.09.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.09.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Klimawandel und Gewichtung von CO2 (Symbolbild)
Klimawandel und Gewichtung von CO2 (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Vor den letzten Verhandlungen der Bundesregierung über ein Klimaschutzpaket hat Klimaexperte Michael Pahle vor einer Mogelpackung gewarnt. "Die Bepreisung von CO2 ist der entscheidende Hebel, um den Klimagasausstoß wirklich zu senken. Dass sich die Große Koalition auf ein hinreichend konkretes Modell einigt, ist noch nicht zu erkennen", sagte der Forscher vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Notwendig sei ein System mit einem Mindest- und einem Höchstpreis pro Tonne CO2 und klare Mechanismen für den Fall, dass die Obergrenze überschritten werde. "Wenn der Höchstpreis greift und sich die Generierung für zusätzliche CO2-Zertifikate auf das Pflanzen von Bäumen beschränkt, würde das Ganze zum zahnlosen Tiger", warnte Pahle, Co-Autor eines Sondergutachtens für Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). "Die Regierung darf sich nicht in Einzelmaßnahmen verfransen. Höhere Prämien für den Kauf von Elektroautos, eine Abwrackprämie für Ölheizungen oder Aufforstungen können die Einführung eines CO2-Preises sinnvoll flankieren, aber nicht ersetzen", so Pahle weiter.

"Ein Klimaschutzpaket, das unter dem Strich niemanden etwas kosten würde, kann nicht wirken." Es müsse gelingen, einen gesellschaftlichen Konsens herzustellen, sagte der Wissenschaftler. "SUV-Bashing und Flug-Scham sind Wörter der Stunde, helfen aber auch nicht weiter." Der Experte betonte Deutschlands internationale Verantwortung. "Deutschland ist aktuell kein Vorreiter mehr beim Klimaschutz. Dennoch gilt: Die Welt schaut auf uns", sagte er. "Wenn es gelingt, eine Politik umzusetzen, die CO2 umfassend und kostengünstig vermeidet und dafür einen klaren langfristigen Plan verfolgt, dann können andere Länder daraus etwas lernen. Dann kann von Berlin eine Signalwirkung ausgehen, dann wird es Nachahmer geben. Deswegen ist es so wichtig, dass das Klimapaket nicht in den Sand gesetzt wird."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte einbau in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige