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Justizministerin will Unternehmen zu weiblichen Vorständen verpflichten

Archivmeldung vom 13.06.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.06.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com / pixelio.de

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht will Unternehmen zu weiblichen Vorständen verpflichten: "Bei Vorständen ab vier Sitzen muss mindestens einer mit einer Frau besetzt werden", sagte Lambrecht im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Die Frauenquote für Aufsichtsräte habe bereits gewirkt. Für Vorstandsetagen gebe es zwar eine Berichtspflicht, doch diese laufe "völlig ins Leere", begründete die SPD-Politikerin ihren Vorstoß. "70 Prozent der Unternehmen planen laut ihren Besetzungsplänen überhaupt nicht, Frauen in ihre Vorstände zu holen. Das finde ich nicht akzeptabel."

CDU und CSU forderte Lambrecht eindringlich auf, den Weg für ihr Gesetzesvorhaben frei zu machen. "Der Einwand der Union, jetzt, in der Corona-Krise, dürften die Unternehmen nicht noch zusätzlich ,belastet' werden, ist geradezu hanebüchen. Frauen sind doch keine Belastung, da sträuben sich mir die Haare!", sagte Lambrecht, die gemeinsam mit Familienministerin Franziska Giffey (SPD) für eine Frauen-Pflicht für Vorstände eintritt. "Wir sind als Gesetzgeber verpflichtet, auf Gleichstellung hinzuwirken", sagte Lambrecht. "Das hat offenbar auch CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer verstanden. Sie darf es nur nicht bei Lippenbekenntnissen belassen, sondern muss endlich für grünes Licht für unseren Gesetzentwurf sorgen."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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