Merkels Instagram-Kanal von russischen Kommentaren überflutet
Archivmeldung vom 06.06.2015
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Instagram-Kanal von Bundeskanzlerin Angela Merkel, der am 3. Juni startete und Fotos aus ihrem Regierungsalltag zeigt, ist gezielt von russischen Nutzern überflutet worden. "Zum Start des Kanals gab es innerhalb weniger Stunden einige hundert Kommentare in kyrillischer Schrift", sagte eine Regierungssprecherin der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (F.A.S.).
Merkels Social-Media-Team prüfte zunächst die Inhalte der Kommentare, die zum großen Teil aus Hasstiraden gegen Merkel und die Ukraine bestanden. Da nur wenige Mitarbeiter des Russischen mächtig waren, behalf man sich zunächst mit einem Übersetzungsdienst im Internet. Der Ansturm war aber so groß, dass entschieden wurde, russischsprachige Kommentare grundsätzlich nicht mehr zuzulassen.
"Das Social-Media-Angebot der Bundesregierung ist generell deutschsprachig. Im Interesse der Lesbarkeit werden deshalb Kommentare in anderen Sprachen - abgesehen von englischsprachigen Beiträgen - gelöscht", sagte die Sprecherin der F.A.S. Die Kommentare in kyrillischer Schrift seien deshalb "nach und nach entfernt" worden.
Trotz der neuen Regeln werden allerdings weiter Beschimpfungen auf Russisch gepostet, die oft erst nach Stunden gelöscht werden, schreibt die F.A.S. Einen Vorfilter, um solche Kommentare auszulesen, bevor sie auf der Seite erscheinen, hat das Social-Media-Team der Kanzlerin nicht. Nach Recherchen der F.A.S. sind sogenannte Internet-Trolle organisiert vorgegangen. Darauf deutet unter anderem hin, dass die Instagram-Konten vieler russischer Kommentatoren nur aus einem Benutzernamen bestehen. Nach Angaben der Regierungssprecherin werden die Kommentare weiter geprüft. Über die Herkunft der Kommentatoren lägen allerdings "keine Erkenntnisse vor".
Quelle: dts Nachrichtenagentur