IG-Metall-Chefin kritisiert Ampel
Vor dem Industriegipfel im Kanzleramt hat IG-Metall-Chefin Christiane Benner die Ampelregierung scharf kritisiert. "Das ist aktuell doch keine Koalition mehr", sagte sie der Wochenzeitung "Die Zeit". "In einer Koalition reißt man sich zusammen und präsentiert einen gemeinsamen Vorschlag. Dass das nicht passiert, ärgert mich sehr."
Kanzler Olaf Scholz lade zum Gipfeltreffen ein, Wirtschaftsminister
Robert Habeck fordere einen Deutschlandfonds, und Finanzminister
Christian Lindner lade zum Gegengipfel, das gehe alles gar nicht. "Das
ist ja wie im Hühnerhaufen", so Benner.
Die geplanten
Werksschließungen bei Volkswagen hält Benner unterdessen für unnötig.
"Kosten können auch anders gesenkt werden als über Werksschließungen",
sagte sie. "Die einzelnen Marken im Konzern sollten enger
zusammenarbeiten. Produktionsprozesse können durch Digitalisierung und
Künstliche Intelligenz effizienter werden oder durch neue
Fertigungstechniken."
Als Beispiel nannte die IG-Metall-Chefin
den US-Autobauer Tesla. "Tesla spart mit dem sogenannten Mega-Casting:
Der Konzern lässt ein großes Gussteil fertigen, wo VW noch viele kleine
zusammenbaut." Das spare einige Stunden ein in der Produktion eines
Autos. Auf diese Weise könne man mit der bestehenden Mannschaft mehr
Geschäft machen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur