Immer mehr NRW-Bedienstete nehmen Sabbatjahr - Mehr als 90 Prozent Lehrer
Archivmeldung vom 03.01.2017
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Freigeschaltet durch André OttImmer mehr nordrhein-westfälische Landesbedienstete nehmen eine einjährige Auszeit. 4151 Beschäftigte im öffentlichen Dienst befanden sich 2016 in einem sogenannten Sabbatjahr, ein Jahr zuvor waren es 4075 Beamte und Angestellte gewesen, berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger". 3875 Antragsteller kamen 2016 aus dem Schulbereich, das sind mehr als 90 Prozent, wie das Innenministerium auf Anfrage des FDP-Landtagsabgeordneten Ralf Witzel mitteilte.
Vor allem Lehrkräfte im Alter ab 55 Jahren sparten ein Zeitguthaben an, um dieses kurz vor der Pensionierung in ein Freizeitjahr umzuwandeln. Weit abgeschlagen auf dem zweiten Platz landete die Polizei mit 133 Betroffenen, gefolgt von 98 Bediensteten der Finanzverwaltung.
Nach dem Landesbeamtengesetz können Arbeitszeit und Bezüge für zwei bis sechs Jahre Vollzeittätigkeit so angepasst werden, um anschließend bis zu zwölf Monate vom Dienst freigestellt zu werden. Landesweit wurden im vergangenen Jahr lediglich sechs Anträge abgelehnt, fünf davon bei der Polizei.
FDP-Politiker Witzel mahnte, bei steigendem Fachkräftemangel dürfe "die Funktionsfähigkeit des öffentlichen Dienstes" nicht gefährdet werden. Witzel: "Wenn Fachlehrer für den Unterricht, Steuerfahnder für Betriebsprüfungen oder polizeiliche Spezialisten zur Gefahrenabwehr fehlen, sollten Anträge zukünftig auch häufiger einmal abgelehnt werden."
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)