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Merkel verspricht nach Gewalttat von Hanau Aufklärung

Archivmeldung vom 20.02.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.02.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Angela Merkel (2017)
Angela Merkel (2017)

Bild: (CC BY-SA 2.0) by  fexes

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat nach der tödlichen Gewalttat von Hanau Aufklärung versprochen. "Für eine abschließende Bewertung ist es noch zu früh", sagte Merkel am Donnerstagmittag in Berlin. "Es wird alles unternommen, um die Hintergründe dieser entsetzlichen Morde bis ins letzte Detail aufzuklären." Derzeit weise vieles darauf hin, dass der Täter aus rechtsextremistischen, rassistischen Motiven gehandelt habe, "aus Hass gegen Menschen mit anderer Herkunft, anderem Glauben oder anderem Aussehen", so Merkel.

"Rassismus ist ein Gift, der Hass ist ein Gift", fügte sie hinzu. "Dieses Gift existiert in unserer Gesellschaft und es ist Schuld an schon viel zu vielen Verbrechen, von den Untaten des NSU über den Mord an Walter Lübcke bis zu den Morden von Halle."

Die Bundesregierung und alle staatlichen Institutionen stünden für die Rechte und Würde eines jeden Menschen in Deutschland ein, so die Kanzlerin weiter. Man stelle sich denen mit aller Entschlossenheit entgegen, die für eine Spaltung der Gesellschaft sorgen wollten.

Merkel sagt nach Gewalttat von Hanau Termine ab

Nach der tödlichen Gewalttat im hessischen Hanau hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine geplante Reise zur Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina in Halle (Saale) abgesagt. Staatsminister Hendrik Hoppenstedt werde sie vertreten, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert am Donnerstagvormittag mit. Die Bundeskanzlerin lasse sich unterdessen fortlaufend über den Stand der Ermittlungen in Hanau unterrichten, fügte Seibert hinzu. Ursprünglich sollte Merkel bei der Amtsübergabe des Präsidenten der Leopoldina die Festrede halten.

Bei der Gewalttat in Hanau waren am Mittwochabend insgesamt elf Personen ums Leben gekommen. Neun Menschen starben durch Schüsse an mehreren Tatorten. An einer Wohnanschrift im Stadtteil Kesselstadt wurden später zwei weitere Leichen entdeckt - der mutmaßliche Täter sowie dessen 72-jährige Mutter. Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen 43-jährigen Deutschen. Er soll Sportschütze gewesen sein. Die Behörden gehen von einem fremdenfeindlichen Motiv aus. Die Bundesanwaltschaft nahm Ermittlungen wegen Terrorverdachts auf.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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