Corona-Demos: Zentralrat der Juden sieht zunehmenden Antisemitismus
Archivmeldung vom 01.09.2020
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Freigeschaltet durch André OttJosef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, warnt nach den Corona-Protesten in Berlin vor zunehmendem Antisemitismus. "Wenn zum Beispiel den Rothschilds die Verantwortung für die Pandemie zugeschoben wird, dann ist das ein Synonym für Juden", sagte Schuster der "Bild".
"Seit Monaten werden in der Corona-Debatte Verschwörungsmythen mit antisemitischer Grundtendenz bewusst geschürt", erklärte Schuster. Dafür macht er unter anderem "sehr rechte und rechtsextreme Gruppen" verantwortlich, die sich unter die Demonstranten gemischt hätten. Über die Teilnehmer der Proteste sagte Schuster, dass sicherlich "nicht alle, die am Samstag in Berlin demonstriert haben, Rassisten oder Antisemiten" seien.
"Aber sie machen sich mit diesen gemein." Schuster appelliert an die Menschen, dass sie "wissen müssen, mit wem sie mitlaufen oder wer mit ihnen mitläuft". Die Menschen müssten wissen, "dass sie die Argumente von Antisemiten indirekt unterstützen, wenn sie sich an solchen Demonstrationen beteiligen." Die Bilder von der versuchten Stürmung des Reichstags nannte Schuster "erschreckend und empörend". "Wenn im Jahr 2020 die Reichsflagge direkt vor dem Eingang des Deutschen Bundestages weht, dann läuft etwas falsch", sagte Schuster.
Quelle: dts Nachrichtenagentur