Umfrage: 72 Prozent glauben Guttenbergs Ausrede nicht
Archivmeldung vom 28.11.2011
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.11.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Manuel SchmidtEine große Mehrheit der Deutschen (72 Prozent) nimmt es dem ehemaligen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) nicht ab, dass er in seiner Doktorarbeit aus Versehen abgeschrieben hat. Nur 24 Prozent glauben Guttenbergs Darstellung, nicht absichtlich kopiert zu haben. Das ergab eine repräsentative Emnid-Umfrage für "Bild am Sonntag".
Dennoch halten viele Deutsche den CSU-Politiker aber auch für hohe und höchste Ämter geeignet. 45 Prozent der Deutschen befürworten seine Rückkehr in die aktive Politik. 50 Prozent der Befragten sind dagegen. Besonders groß ist der Zuspruch für den adligen Oberfranken bei Unionsanhängern, zwei Drittel (65 Prozent) wollen ihn zurück auf der politischen Bühne sehen. 40 Prozent der Deutschen sagen, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Guttenberg wieder ein Ministeramt anbieten sollte. 57 Prozent sind dagegen. Ein Viertel der Befragten (25 Prozent) glaubt sogar, dass Guttenberg einmal Kanzler wird, 71 Prozent glauben das nicht. Emnid-Chef Klaus-Peter Schöppner sagte zu den Befragungsergebnissen "Bild am Sonntag": "Die Werte sind überraschend gut, wenn man bedenkt, dass sein Rücktritt erst knapp neun Monate zurückliegt und es seitdem fast nur negative Meldungen über ihn gegeben hat." Wie "Phönix aus der Asche" könne Guttenberg jedoch nicht zurückkommen. Schöppner hält es sogar für möglich, dass Guttenberg mit einer Parteineugründung Erfolg haben könnte. Das sehen auch viele Deutsche so: Jeder Dritte (31 Prozent) findet, dass Guttenberg eine eigene politische Kraft neu gründen sollte. 54 Prozent sind dagegen. Für die repräsentative Umfrage befragte Emnid am vergangenen Donnerstag 502 Personen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur