Lafontaine erntet Kritik aus den eigenen Reihen
Archivmeldung vom 20.09.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakLafontaine, Parteichef der Linkspartei, hatte gefordert , große Familienunternehmen, wie beispielsweise "Schaeffler", zu enteignen
Der Landesvorsitzende aus Sachsen-Anhalt, Matthias Höhn, lehnte den Vorschlag im FOCUS rundweg ab: „Das sozialstaatliche Heil liegt nicht in der Sozialisierung von Privateigentum. Die Forderung hat keine Priorität für uns und entspricht nicht der Beschlusslage der Partei.“ Auch im Bundesvorstand der Linkspartei stieß Lafontaine mit seinem Vorstoß nach Angaben eines Mitglieds auf Skepsis. Es habe „gegenteilige Meinungen“ gegeben. Zuvor hatten schon Vertreter der Wirtschaft Lafontaine angegriffen.
Das Betriebsvermögen etwa bei Schaeffler hätten über Generationen hinweg vor allem die Arbeitnehmer aufgebaut, zugute kommen würde es aber allein der Eigentümerfamilie, kritisierte Lafontaine. Dies sei ein „grundgesetzwidriges Vorgehen“, da die Verfassung Enteignung – nach Lafontaines Auffassung hier die Enteignung der Arbeitnehmer – verbiete. Diese Enteignung solle rückgängig gemacht werden, sagte der Linken-Chef.