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Bündnis um den SoVD fordert Umdenken der Politik im Kampf gegen Kinderarmut

Archivmeldung vom 05.09.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.09.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Sozialverband Deutschland (SoVD)
Sozialverband Deutschland (SoVD)

Lizenz: CC0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Ratschlag Kinderarmut, ein Zusammenschluss aus 51 Akteurinnen und Akteuren aus Zivilgesellschaft und Wissenschaft, fordert ein konsequentes Umdenken der Politik im Kampf gegen die Armut von Kindern und Jugendlichen. Bund, Länder und Kommunen müssen endlich gemeinsam an einem Strang ziehen! Weg von einem Kooperationsverbot zwischen den föderalen Ebenen und hin zu einem Kooperationsgebot.

Ein Aufwachsen in Armut wirkt sich auf die Teilhabe an der Gesellschaft aus und prägt Menschen für ihr gesamtes Leben. Seit Jahrzehnten verharrt die Kinder- und Jugendarmut in unserem reichen Land auf einem viel zu hohen Niveau von 20 Prozent. Die Dauer, die Kinder und Jugendliche in Armut leben, verlängert sich sogar seit Jahren. Vor dem Hintergrund einer Sparpolitik, die auch vor Angeboten für Kinder, Jugendliche und ihre Familien nicht haltmacht, fordert der Ratschlag Kinderarmut ein Umdenken im Zusammenspiel von Bund, Ländern und Kommunen. Nicht die Frage, wer welche Maßnahmen bezahlt, sollte im Vordergrund stehen, sondern die Förderung eines guten Aufwachsens für alle. Dafür braucht es eine Stärkung der Infrastruktur vor Ort. Das wird aber nur funktionieren, wenn Kommunen, Länder und der Bund sich gemeinsam zuständig fühlen und alle Ebenen auch tatsächlich Verantwortung übernehmen.

SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier unterstreicht die Bedeutung der Teilhabe an der Gesellschaft von Kindern: "Armut bedeutet für viele Kinder, die heißen Tage zu Hause im geteilten, stickigen Kinderzimmer zu verbringen, statt mit Freunden ins Freibad zu gehen. Spätestens seit dem ersten Armuts- und Reichtumsbericht im Jahr 2000 sollte allen klar sein, dass Kinderarmut ein strukturelles Problem ist. Leider hat sich bis heute wenig geändert - die Sozialleistungen decken nach wie vor kaum das tatsächliche Existenzminimum von Kindern ab. Mit Geld allein ist es aber nicht getan. Für Familien mit geringem Einkommen ist eine starke soziale Daseinsvorsorge unverzichtbar. Kitas, Schulen, Horte, Jugendfreizeiteinrichtungen und andere Unterstützungsangebote müssen gut ausgestattet und vor Ort eng vernetzt sein, damit Kinder unabhängig vom Geldbeutel der Eltern gut aufwachsen können. Bund, Länder und Kommunen müssen ihrer Verantwortung gemeinsam gerecht werden. Wer bei den Kindern spart, spart an unserer Zukunft - denn die Folgen von Armut für den Lebensverlauf sind gravierend und nachhaltig!"

Quelle: Sozialverband Deutschland (SoVD) (ots)

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