Ex-SPD-Chef Gabriel: "Wagenknecht ist eine Nationalbolschewistin"
Archivmeldung vom 07.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer frühere SPD-Parteichef Sigmar Gabriel warnt seine Partei davor, Koalitionen mit dem BSW von Sahra Wagenknecht einzugehen.
"Frau Wagenknecht ist eine Nationalbolschewistin. Ihr Programm ist nicht
meilenweit von dem der AfD entfernt. Im Bund darf diese Frau keinerlei
Einfluss bekommen und am besten auch nicht in den Ländern", sagte
Gabriel dem "Handelsblatt" (Montagausgabe). "Sahra Wagenknecht und Oskar
Lafontaine könnten für sich in Anspruch nehmen, bereits zwei Parteien
links der Mitte ruiniert zu haben: erst die SPD und dann die
Linkspartei", sagte Gabriel weiter. "Man darf darauf hoffen, dass es
ihnen mit dem BSW ein drittes Mal gelingt."
An seiner eigenen
Partei übte Gabriel deutliche Kritik. Die SPD verdränge nach
Wahlniederlagen mit ihren ständigen Appellen nach Geschlossenheit die
Frage: "Könnte es sein, dass die Wähler uns verstanden haben und wir
vielleicht unsere Politik verändern müssen? Dazu scheint die SPD-Führung
nicht bereit zu sein. Deshalb gibt es auch nie Konsequenzen", so
Gabriel. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hält Gabriel trotz der Debatten
um dessen Person als Kanzlerkandidat gesetzt: "Wenn jemand Kanzler ist,
dann ist es das Normalste der Welt, wenn er auch der nächste Kandidat
wird", so Gabriel.
Auch gebe es niemanden in der SPD, der Scholz
stürzen könne. Dies könne nur jemand wie einst Herbert Wehner, der dazu
die Macht hatte, aber selbst kein Amt anstrebte. "Ich sehe in der SPD
keinen Herbert Wehner", so Gabriel. Wehner trug maßgeblich zum Sturz
Willy Brandts bei.
Quelle: dts Nachrichtenagentur