Kuhn: Lohn für Merkels Kuschelkurs gegenüber Bush ist eine schallende Ohrfeige
Archivmeldung vom 02.06.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDie Grünen haben Bundeskanzlerin Angela Merkel zu einem radikalen Kurswechsel ihrer Amerika-Politik aufgefordert. Angesichts des Alleingangs von US-Präsident George Bush in der Klimapolitik dürfe Merkel "mit ihrer Charmeoffensive nicht länger eine falsche amerikanische Politik legitimieren", sagte Grünen-Fraktionschef Fritz Kuhn dem Tagesspiegel (Sonntagsausgabe).
"Die Kanzlerin muss sich eingestehen, dass ihre Politik gegenüber den
USA gescheitert ist." Das transatlantische Verhältnis werde "durch
Liebedienerei nicht gestärkt, sondern beschädigt", warnte Kuhn. So
lange Bush amtiere, werde mit den USA in vielen wichtigen Fragen kein
Fortschritt zu erzielen sein. Da in Washington derzeit "die geistigen
und moralischen Qualitäten" fehlten, um die brennenden Probleme der
Welt anzupacken, solle die Kanzlerin sich schon auf potenzielle
Nachfolger des Präsidenten einstellen.
Den Klima-Vorstoß von Bush nannte Kuhn "eine Propaganda-Finte", die internationalen Druck von der US-Regierung nehmen solle. Mit seinem Alleingang habe der US-Präsident gezeigt, "wie wenig ihm seine selbst ernannte Freundin wirklich bedeutet", sagte der Grünen-Politiker: "Der Lohn für Merkels Kuschelkurs gegenüber Bush ist eine schallende Ohrfeige."
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel