SPD wirft Union "Verweigerungshaltung" bei Wirtschaftsförderung vor
Die SPD wirft der Union eine "bizarre Verweigerungshaltung" bei der Wirtschaftsförderung vor. "Wir hätten uns mehr vorstellen können bei den Hilfen für die Unternehmen, bei der nötigen Ankurbelung des Wirtschaftswachstums", sagte der finanzpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Michael Schrodi, der "Rheinischen Post".
"Die Verweigerungshaltung der Union ist umso bizarrer, als viele
Entlastungsinstrumente, die jetzt nicht mehr kommen, auch so im
Wahlprogramm von CDU/CSU auftauchen, sei es beim Thema Abschreibungen
oder bei der Stärkung der Forschungsförderung", sagte Schrodi. "Acht
Milliarden Euro an steuerlicher Förderung für die Wirtschaft hätten wir
liebend gern sofort zusätzlich bereitgestellt", sagte Schrodi. "Aber
Herr Merz möchte lieber parteitaktische Spielchen auf dem Rücken von
Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen und gegen die Interessen der
Unternehmen spielen."
Auch CSU-Chef Markus Söder habe noch Anfang
Dezember auf einem Autogipfel eine zusätzliche Förderung für E-Autos
gefordert. "Auch das hätten wir gemeinsam auf den Weg bringen können.
Aber Söder möchte lieber bis zum Wahltag die Geschichte von der
gescheiterten Ampel erzählen können, statt Arbeitsplätze und Wirtschaft
substanziell zu unterstützen", sagte Schrodi.
Union und FDP
wollen an diesem Donnerstagnachmittag im Bundestag einem stark
abgespeckten Steuerfortentwicklungsgesetz zustimmen. Darin enthalten ist
der Abbau der kalten Progression für Steuerzahler sowie die Erhöhung
von Kindergeld und Kinderzuschlag. Nicht zustimmen wollen Union und FDP
dagegen den übrigen Teilen der Wachstumsinitiative, die ursprünglich
ebenfalls in dem Gesetzentwurf enthalten waren. Für die Förderung der
E-Mobilität, eine Forschungszulage sowie verbesserte
Abschreibungsbedingungen für Unternehmen gibt es damit voraussichtlich
keine Mehrheit im Bundestag.
Quelle: dts Nachrichtenagentur