Grütters kritisiert "kulturelle Selbstverleugnung" der Deutschen
Archivmeldung vom 08.05.2018
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.05.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttKulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hat "eine an kulturelle Selbstverleugnung grenzende Haltung" der Deutschen in der Auseinandersetzung mit anderen Kulturen kritisiert. Hier werde "jede Form der Rückbindung an das Eigene zum Anachronismus" erklärt, in der irrigen Annahme, "damit der Toleranz gegenüber dem Anderen einen Dienst zu erweisen", sagte Grütters der Wochenzeitung "Die Zeit".
Tatsächlich stärke diese Haltung aber jene Kräfte, die sie zu bekämpfen meint, "nämlich die religiösen Fundamentalisten und Fanatiker, aber auch die Populisten und Nationalisten". Grütters hält dagegen: Demokratie "lebt nicht von der Selbstverleugnung, sondern vom Diskurs, von der Auseinandersetzung, von der aktiven Verständigung auf gemeinsame Werte". Auch über das Kreuz müsse man sich verständigen, "man kann es nicht verordnen".
Grütters beklagte, dass die Deutschen sich mit dem Kreuz schwer tun und "das öffentliche Bekenntnis zu den christlichen Wurzeln unserer Gesellschaft" scheuen. "Für mich gehört das Kreuz ins Kanzleramt, weil es Zeichen meiner inneren Orientierung ist". Mit Blick auf Markus Söder kritisierte die CDU-Politikerin: "Wer es nicht mehr gewohnt ist, sich zu bekennen, der neigt im Bekenntnisfall dann auch mal zu Unbeholfenheit und Übertreibung."
Quelle: dts Nachrichtenagentur