Bovenschulte lobt "klare Anti-AfD-Haltung" der Union
Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) sieht in der Union einen verlässlichen Partner im Kampf gegen Rechtspopulismus. "Ich habe großes Vertrauen in die klare Anti-AfD-Haltung der Union und ihres Kanzlerkandidaten", sagte Bovenschulte der "Welt".
"Ich habe großes Vertrauen in meine Ministerpräsidenten-Kollegen in den
unionsregierten Bundesländern, und ich kenne die Bremer
Christdemokraten, die sich bei diesem Thema allesamt eindeutig
positioniert haben." Es sei deshalb "meine Hoffnung, auch meine
Erwartung, dass es in Deutschland anders läuft als in Österreich".
Der
Bremer Senatschef hatte in der vergangenen Woche bei X/Twitter scharfe
Kritik an der Bereitschaft der österreichischen Konservativen zu
Koalitionsverhandlungen mit der rechtspopulistischen FPÖ geäußert und
ihnen vorgeworfen, immer wieder bereit zu sein, "den Faschisten die Hand
zu reichen".
Bovenschulte kritisierte dagegen die aus seiner
Sicht unzureichende Finanzierung des Wirtschaftsprogramms von CDU und
CSU. "Selbst mit einem angesichts der aktuellen Rahmenbedingungen sehr
ordentlichen zusätzlichen Wachstum von ein bis zwei Prozent und einem
Bürgergeld, das bis auf das verfassungsrechtlich gebotene Minimum
abgesenkt würde, bliebe noch eine Lücke von 60 bis 70 Milliarden Euro."
Um die zu schließen, gebe es nur zwei Möglichkeiten: "Entweder die Union
schleift den Sozialstaat, wie wir ihn kennen, oder sie bricht ihr
Wahlversprechen und verzichtet auf die angekündigten Steuersenkungen",
sagte Bovenschulte.
Er kündigte zudem an, die vom Land Bremen
gewährten Sozialleistungen auf den Prüfstand stellen zu wollen. "Wir
wollen systematisch prüfen, ob es in Bremen Bereiche gibt, in denen die
Ausgaben pro Fall höher liegen als im Bundesdurchschnitt, und wenn ja,
warum das so ist. Wir werden uns jede einzelne Leistung genau anschauen
und dann entscheiden, wo und wie wir effizienter werden können."
Quelle: dts Nachrichtenagentur