Kubicki übt Kritik an Faesers Vorgehen bei "Compact"-Verbot
Archivmeldung vom 16.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) kritisiert das Vorgehen von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) beim Verbot des "Compact"-Magazins. "Das Vereinsrecht kann nicht als Hilfskonstruktion zum Verbot von Medien dienen", so Kubicki am Dienstagnachmittag.
"Der Satz von Nancy Faeser: 'Ich habe heute das rechtsextremistische
Compact-Magazin verboten', ist daher problematisch." Denn das
Vereinsrecht ermögliche das Verbot von Vereinen und nicht von Medien, so
der FDP-Politiker. Die Äußerung von Faeser könnte daher den Verdacht
aufkommen lassen, dass das Verbot der hinter "Compact" stehenden GmbH
vorgeschoben sei.
"Das Ziel scheint hier ausdrücklich das Magazin
und nicht die Gesellschaft." Kubicki selbst hat keine Zweifel daran,
dass es sich bei "Compact" um ein "rechtsextremistisches Blatt" handele.
Vieles spreche jedoch dafür, dass man auf Grundlage des Strafrechts und
des Jugendschutzgesetzes in Verbindung mit den Landespressegesetzen
hätte handeln können und müssen, so der FDP-Politiker.
"Gerade
zum Schutz der Verfassung muss die Verfassung aber peinlich genau
beachtet werden. Sollte das Verbot, was ich befürchte, gerichtlich
aufgehoben werden, ist ein Rücktritt der Innenministerin unvermeidlich."
Das
Bundesinnenministerium hatte am Montag das umstrittene
"Compact"-Magazin verboten. Rechtsgrundlage sei das Vereinsrecht, teilte
das Haus von Ministerin Faeser mit. An den Durchsuchungen von 14
Objekten in Brandenburg, Hessen, Sachsen und Sachsen-Anhalt durchsucht
waren demnach 339 Einsatzkräfte beteiligt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur