Zahl der Kinder in Hartz-IV-Familien sinkt unter 2 Millionen
Archivmeldung vom 01.06.2019
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Freigeschaltet durch André OttDie Zahl der Kinder in Deutschland, die von Hartz-IV-Leistungen leben, ist zuletzt zurückgegangen. Das geht aus Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervor, über die die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" in ihren Samstagausgaben berichten.
Sie wurden von der arbeitsmarktpolitischen Sprecherin der Linken-Bundestagsfraktion Sabine Zimmermann anlässlich des Internationalen Kindertages an diesem Samstag ausgewertet. Ende 2018 lebten demnach 1.952.638 unter 18-jährige Kinder in Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaften. Das entspricht einem Rückgang von 3,7 Prozent gegenüber Ende 2017. Damals hatte die Zahl der Kinder, die von Hartz IV lebten, noch bei 2.027.907 gelegen. Besonders stark betroffen sind Kinder von Alleinerziehenden.
Ende 2018 gab es 886.823, die Hartz-IV-Leistungen bekamen und in einem Haushalt mit nur einem Elternteil lebten. Deutschlandweit lag der Anteil der Kinder unter 18, die staatliche Unterstützung erhielten, bei 14,4 Prozent. In Westdeutschland waren es 13,5 Prozent, in Ostdeutschland dagegen 18,4 Prozent.
Die sogenannten Hilfequoten variieren von Bundesland zu Bundesland zum Teil erheblich.
In Schleswig-Holstein waren 15,7 Prozent der Kinder unter 18 auf Hartz IV angewiesen, in Niedersachsen 15,0 Prozent, in Nordrhein-Westfalen 19,0 Prozent, in Berlin 28,5 Prozent und in Sachsen-Anhalt 20,3 Prozent. In Mecklenburg-Vorpommern lag der Wert bei 17,4 Prozent, in Sachsen bei 13,5 Prozent und in Brandenburg bei 13,7 Prozent. Bundesweit am niedrigsten war die Hilfequote bei Kindern unter 18 mit 6,7 Prozent, am höchsten in Bremen mit 32,1 Prozent. Linken-Expertin Zimmermann sagte dem RND, für eines der reichsten Länder der Erde sei es beschämend, "dass so viele Kinder von finanziellen Problemen betroffen sind".
Statt unbeschwert aufwachsen zu können, würden diese Kinder Entbehrungen kennenlernen. "Die Bundesregierung muss endlich ein Konzept gegen Kinderarmut vorlegen", so die Bundestagsabgeordnete. "Die Leistungen für Kinder müssen erhöht und eine eigenständige Kindergrundsicherung eingeführt werden." Bei Kinderarmut gehe es um die Armut der Eltern: "Wir brauchen Löhne, von denen man leben und seine Familie ernähren kann."
Quelle: dts Nachrichtenagentur