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Kipping sieht Handlungsbedarf bei Schwimmunterricht von Kindern

Archivmeldung vom 02.08.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.08.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Angeblich kein Geld? Leeres und verlassenes Schwimmbad (Symbolbild)
Angeblich kein Geld? Leeres und verlassenes Schwimmbad (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Linken-Chefin Katja Kipping sieht dringenden Handlungsbedarf beim Schwimmunterricht von Kindern und fordert einen bundesweiten Plan. "Inzwischen kann nicht einmal mehr die Hälfte aller Kinder nach der vierten Klasse sicher schwimmen", sagte Kipping den Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland".

Ende der Achtzigerjahre seien es "noch über 90 Prozent" gewesen. Die Linken-Chefin führt die Situation vor allem darauf zurück, dass in den vergangenen Jahrzehnten von den Kommunen bundesweit knapp 1.000 Bäder aufgegeben worden seien. "Etwa die Hälfte der öffentlichen Bäder hat erheblichen Sanierungsstau. Klamme Kommunen nehmen das oft zum Anlass, die Bäder zu schließen", so die Linken-Politikerin weiter.

Schulen, Schwimmvereine und Wasserrettungsorganisationen hätten es "immer schwerer, angemessene Trainingsbecken zu finden". Die Linken-Chefin fordert vom Bund, die Kommunen nicht allein zu lassen mit dem Problem. "Wir brauchen dringend einen bundesweiten Masterplan, um die Versorgung mit Bädern und Schwimmunterricht für alle Kinder sicherzustellen. Das ist eine staatliche Aufgabe und Verpflichtung", sagte Kipping. Es sei "kein Zufall, dass die Zahl der Badeunfälle mit denen der Bäderschließungen mitgewachsen" sei. Die Kommunen könnten im Rahmen eines Masterplans "die notwendigen Ausgaben für die Bäderversorgung" vom Bund erstattet bekommen.

"Etwa drei Viertel der Kosten eines Bades entstehen während der Betriebsphase, weswegen auch die langfristige Finanzierung sichergestellt werden muss", so die Linken-Politikerin weiter. Dieses Geld sei gut angelegt. "Öffentliche Bäder machen als Sport- Freizeiteinrichtungen Wohnorte attraktiver. Sie sind unverzichtbar, damit junge Menschen schwimmen lernen. Damit helfen sie auch, Unfälle zu vermeiden", sagte Kipping den Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland". Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), hatte am Donnerstag in ihrer Halbjahresbilanz kritisiert, dass viele Kinder nicht mehr richtig schwimmen lernten. Nur knapp über 40 Prozent der Kinder könnten nach der Grundschule schwimmen. Sorge bereitet der Wasserrettungsorganisation auch die Schließung vieler Bäder. Seit dem Jahr 2000 habe es pro Jahr im Schnitt 80 Bäder weniger gegeben, so ein Sprecher.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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